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Nasdaq: Schlagen die Bären doch nochmal zurück?

Nasdaq: Schlagen die Bären doch nochmal zurück?

Der Nasdaq hat nach seinem 18-Prozent-Absturz im Januar zuletzt ein eindrucksvolles Reversel eingeleitet. Nur aufgrund der kräftigen Zukäufe am letzten Handelstages des Monats bewahrten Anleger den Technologieindex vor dem schlechtesten Januar in seiner Geschichte. Damit begrenzten sich die Verluste auf Monatssicht auf knapp 9 Prozent. Nur während der Finanzkrise im Jahr 2008 fiel der Wert mit 9,8 Prozent höher aus. Trotz der starken Gegenbewegung sind die Januar-Verluste ein schlechtes Omen für die Aktienmärkte. Eine alte Börsenweisheit besagt – „wie der Januar, so das Jahr“. Vor allem wegen der geldpolitischen Trendwende der US-Notenbank könnte den Anlegern ein schwieriges Jahr bevorstehen.

Nasdaq: Zinswende bleibt der Stimmungskiller

In der vergangenen Woche hat die Fed nochmal ihren Kurs bekräftigt, dass sie die hohe Inflation durch eine aggressivere Anhebung der Leitzinsen und einer Reduzierung der Bilanz bekämpfen will. Das konsequente Vorgehen der US-Notenbank hat viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt. Die Aussagen sind demanch hawkisher ausgefallen, als man noch vor einigen Wochen gedacht hat. Laut dem CME Fed Watch Tool wetten Börsianer mittlerweile auf fünf Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed bis zum Jahresende. Einige Banken wie die Merrill Lynch lehnen sich noch weiter aus dem Fenster und halten sogar sieben Erhöhungen für möglich.

Nasdaq: Tech-Dickschiffe und Renditen stützen

Unterstützung erhielten die Werte aus dem Technologieindex Nasdaq vonseiten der US-Renditen. Seit dem letzten Hoch der 10-jährigen Anleiherendite am 26.01. bei 1,873 kam es zu einer Konsolidierung. Die 10-jährige Rendite notiert zwar immer noch bei knapp unter 1,800, hat sich seitdem aber stabilisiert. Die Sorgen wegen steigender Zinsen und in der Folge hohen Finanzierungskosten für zum Teil hoch verschuldete Technologieunternehmen an der Nasdaq haben dadurch etwas an Brisanz verloren. Darüber hinaus waren es einmal mehr die Schwergewichte wie Apple und Alphabet, die den Karren aus dem Dreck gezogen haben. Wenn es darauf ankommt, dann liefern die Unternehmen starke Quartalszahlen. Obwohl ein großer Anteil der Nasdaq-Werte unter ihren 52-Wochenhochs notiert, konnten die Dickschiffe den Nasdaq aufgrund ihrer enormen Marktkapitalisierung hochzuziehen.

Noch sollte man die Bären nicht abschreiben

Nicht nur das Januar-Barometer deutet an, dass (Tech)Anlegern ein schwieriges Jahr bevorsteht, sondern auch die Kehrtwende der US-Notenbank. In einer Phase steigender Zinsen könnten die „langweiligen“ Value-Werte die Technologiewerte aus dem Nasdaq outperformen.  Der Startschuss zur Zinswende und Bilanzreduzierung könnte besonders in der ersten Hälfte des neuen Jahres Druck auf den Technologiesektor ausüben. In der zweiten Hälfte dürfte dann wieder mehr Entspannung einkehren. Werfen wir dafür einen Blick auf die Charttechnik.

Nasdaq: Das Chartbild ist angeschlagen

Am vergangenen Freitag sah es kurzzeitig so aus, als ob der Nasdaq wieder in Richtung der Wochentiefs abdreht. Aber an der letzten Unterstützung bei 13.900 Punkten sprangen die Bullen dem Index zur Seite und leiteten ein beeindruckendes Reversal ein. Dreimal dürfen Sie raten, wer der Retter in der Not war, richtig, die starken Zahlen von Apple mit einem Tagesplus von 7 Prozent haben für Auftrieb gesorgt. Der vorherige Absturz im Nasdaq hat dennoch Narben hinterlassen. Aus technischer Sicht hat der bärische Bias weiterhin Bestand, solange der Index unter dem letzten lokalen Hoch bei knapp 16.000 Punkten notiert.

Nasdaq: Ende der Bärenmarktrally? Richtungsentscheidung

Manch einer mag sich gerade denken, das ist aber noch weit weg – daher lohnt sich der Blick auf eine entscheidende Widerstandszone, die bereits Hinweise über eine Richtungsentscheidung liefert. Die Zone erstreckt sich von circa 15.500 bis 15.700 Punkten. Hier liegen sowohl lokale Tief- und Hochpunkte als auch das 61,8 Prozent Fibonacci-Level des vorherigen Abwärtsimpulses. Zudem verläuft in dieser Zone auch die von US-Investoren stark beachtete 100-Tage-Linie.

Sollte es sich bei dem aktuellen Anstieg um eine sogenannte Bärenmarktrally halten, dann wäre dies der Bereich, in dem die Bären auf ihren Einsatz warten. Setzt an dieser Stelle also Verkaufsdruck ein, könnte die Abwärtsdynamik Schwung aufnehmen und damit die nächste Abwärtswelle im Nasdaq einleiten. Oberhalb der genannten Widerstandszone hellt sich das Chartbild deutlich auf, ein Anstieg über das letzte lokale Hoch bei 16.000 Punkten würde schließlich die bärische Struktur negieren. Bis dahin dürfen sich die Bären weiter Hoffnung machen.

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