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Nasdaq und Aktienmärkte: Risk-off voraus? Marktgeflüster (Video)

Gestern war der Nasdaq nach den Zahlen zur US-Inflation noch der beste der US-Indizes – heute aber geht es wieder deutlich bergab, trotz etwas niedrigerer US-Erzeugerpreise, die anfangs die Aktienmärkte noch beflügelt hatten. Aber im weiteren Handelsverlauf dann die Drehung – und das macht durchaus Sinn: lange hieß es seitens der Bullen immer „don´t fight the Fed“ – und das gilt aber eben auch dann, wenn die Fed so explizit auf die Bremse tritt. Die Bekämpfung der Inflation durch eine restriktivere Geldpolitik ist nun oberste Priorität der Fed, das hat heute die designierte Fed-Vizechefin Lael Brainard explizit klar gemacht! Besonders gefährdet sind und bleiben in diesem monetären Klimawandel hoch bewertete und unprofitable Tech-Unternehmen, die besonders häufig im Nasdaq zu finden sind..

Hinweis aus Video: „Immobilienblase durch BaFin gebremst? Oder noch verschlimmert?“



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16 Kommentare

  1. Diese Seite bleibt der Witz schlechthin. Die FED steuert die Märkte, entgegen der Warnungen hier, perfekt. Die Absichten der U.S.-Notenbank sind zukunftsgerichtet. Das heißt, wenn die Inflationsraten zeitnah sinken, gegenüber den Vergleichszeiträumen – und das ist unbestritten! – dann kann die FED zurückrudern. Bei der kleinsten Andeutung dessen, stehen die Märkte zeitnah 20 % höher. Das ist doch so leicht zu durchschauen, nur hier nicht…:-D Ich verdiene mich weiter dumm und dämlich…

    1. @Roland, „Ich verdiene mich weiter dumm und dämlich…“
      Eher dämlich würde ich sagen..

    2. Die FED lenkt gerade so perfekt wie Francesco Schettino die Costa Concordia.

      1. Mal sehen, ob sie auch „den Schettino machen“ (d.h. als erste das sinkende Schiff verlassen)… ;-)

    3. @Roland:

      1) die FED (bzw. die Notenbanken im Allgemeinen) sind keine „Hü-Hott“-Veranstaltung, sondern eher mit einem großen, schwerfälligen Tanker zu vergleichen.

      2) die Inflationsraten werden aller Voraussicht nach nicht signifikant sinken – weder zeitnah noch zeitfern. Eher werden sie noch weiter steigen.

      3) Im Moment sieht es eher bärisch aus – und bis zum Crack-up-Boom dürfte es noch ein Weilchen dauern.

      4) Viel Glück mit deiner Dauer-Bullen-Strategie…

  2. Hallo Herr Fugmann,

    es stimmt nicht, dass NATO irgendwann Russland versichert hat, dass baltische Länder (Litauen, Lettland, Estland) ins NATO nie aufgenommen werden.

    Darüber hinaus es ist ein Witz, dass Russland von NATO quasi schriftlich verlangt dass Ukraine ins NATO nie aufgenommen wird … In dem Zusammenhang muss man erinnern dass Russland im Jahre 1994 eins der Länder war die „Budapester Memorandum“ unterschrieben haben“ … da hat Russland gegenüber Ukraine mitversichert dass ukrainische Grenzen nicht verletzt werden. Und was haben wir im Jahre 2014 gesehen? Genau, Russland hat den o.g. „Budapester Memorandum“ zum Klopapier utilisiert :) Also, Russland selbst hält sich gar nicht an seine schriftliche Verpflichtungen, und nun will etwas (schriftliches) von den anderen mit einer Pistole auf der Brust der anderen.

    1. @stranger123, im Budapester Memorandum steht unter Punkt 2

      „2. The United States of America, the Russian Federation, and the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, reaffirm their obligation to refrain from the threat or use of force against the territorial integrity or political independence of Ukraine, and that none of their weapons will ever be used against Ukraine except in self defense or otherwise in accordance with the Charter of the United Nations.“

      http://www.pircenter.org/media/content/files/12/13943175580.pdf

      Das mit der „political independence“ ist freilich so eine Sache und viel weniger klar akzentuiert, als „territorial integrity“. Man kann sicher sagen, dass Janukowytsch nicht unabhängig von Moskau agierte, aber nachdem er während des Euromaidan gestürzt wurde, verschoben sich die Gewichte in die Gegenrichtung. Beide Seiten berufen sich auf die Verletzung des Memorandum.

      1. @Dreamtimer

        Die Vereinigten Staaten von Amerika, die Russische Föderation und das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland bekräftigen ihre Verpflichtung, sich der Androhung oder Anwendung von Gewalt gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit der Ukraine zu enthalten, und dass keine ihrer Waffen jemals gegen die Ukraine eingesetzt werden, es sei denn zur Selbstverteidigung oder auf andere Weise im Einklang mit der Charta der Vereinten Nationen.

        Da es ja heißt „territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit“, stellt sich auch nicht die Frage nach der Akzentuierung. Was Russland derzeit von anderen fordert und gleichzeitig aber selbst in benachbarten, souveränen Staaten abzieht, ist höchst widersprüchlich und einfach nur imperialistisch. Putin und sein Stab versuchen offensichtlich, wieder eine Art UdSSR im neuen Gewande aufzubauen und den Kalten Krieg wieder aufleben zu lassen. Das mag daran liegen, dass man nicht fähig oder willens ist, eine Transformation vom reinen Rohstoff- und Militärgiganten hin zu einer Industrienation mit modernem Wirtschaftssystem zu vollziehen. Es ist ja auch deutlich einfacher, andere zu überfallen oder einfach mal den Energiehahn abzudrehen.

        1. Die Geschichte ist doch kein statisches Objekt und sie hat auch nicht mit der Annexion der Krim begonnen. Wenn eine Seite den Vertrag verletzt, dann fühlt sich auch die andere daran nicht mehr gebunden. Das sind doch ganz grundlegende Elemente politischer und kriegerischer Dynamik. Ich denke, die Russen hatten tatsächlich den ersten Zug gemacht und eine Hegemonie über die Ukraine errichtet, der Westen dann den zweiten mit ihrer Farbrevolution, die Russen dann den Dritten mit der Annexion der Krim und erst an diesem Punkt, spielte die Vertragsverletzung in der öffentlichen Wahrnehmung eine entscheidende Rolle, denn eine Territorialverletzung ist binär, sie findet statt oder nicht, die Aushöhlung politischer Souveränität, dagegen nicht so sehr.

          Selbstverständlich ist Russland wieder ein geopolitischer Rivale der USA und das spätestens seit der Auflösung Jugoslawiens und dem Krieg der NATO gegen Serbien, wo Russland zwar protestierte, aber zuschauen musste. Die Eliten haben Putin ausgewählt, damit Russland zusammenhält und wieder an Stärke gewinnt. Ich würde sagen, er hat geliefert.

    2. Was soll Russland sonst auch tun? Wirtschaft jenseits von Rohstoffen und Energie gibt es ja praktisch nicht. Die russische Wirtschaft wird in hohem Maße vom Energie- und Rohstoffsektor getragen und durch steigende Preise begünstigt. Eine breite Diversifizierung der Produktion und des Exports gelang bis dato nicht im Ansatz. Eine fundamentale Schwäche sind dazu noch sehr geringe Investitionen. Öffentliche Infrastruktur und das Anlagevermögen der Unternehmen waren schon 2010 sinnlos überaltert, die Situation hat sich eher noch verschlimmert. Auch der Anteil kleiner und mittlerer Unternehmen an der gesamtwirtschaftlichen Produktion ist gering – mit Ausnahme der Schattenwirtschaft in den typischen Garagenfirmen, in welcher nach Schätzungen auch noch im Jahr 2016 bis über ein Drittel der Erwerbstätigen beschäftigt waren.

      Präsident Putin kann trotz seiner verfassungsrechtlich starken Stellung nicht autokratisch regieren. Er wird im Gegenteil immer abhängiger von den Gruppen, die ihn tragen. Also zum einen die Apparatschiks in der Staatsbürokratie, das Militär und die Sicherheitsdienste im Inland, zum anderen die Führungskräfte großer Unternehmen und liberale Technokraten. Diese Bürokratengemeinschaft hat es geschafft, ihre Interessen als die des russischen Staates zu verkaufen. Dieser bürokratische Kapitalismus zeigt kein Interesse an einer Diversifizierung der Wirtschaft. In Russland, dessen Exporte zu rund 60 % aus Energieträgern und – einschließlich anderer Rohstoffe – zu rund 80 % aus Rohstoffen bestehen, bilden sich mehr und mehr die typischen Eigenschaften eines Petrostaates heraus:

      – Staatsmacht und Wirtschaft verschmelzen bei weitverbreiteter Korruption miteinander
      – In der Wirtschaft herrschen große Monopole vor
      – Es bildet sich eine Gesellschaftsschicht, die vornehmlich von den hohen Gewinnen aus der Rohstoffwirtschaft lebt
      – Gleichzeitig besteht ein tiefes Wohlstandsgefälle zwischen Reichen und Armen

      1. „Was soll Russland sonst auch tun? Wirtschaft jenseits von Rohstoffen und Energie gibt es ja praktisch nicht.“

        Jedenfalls nicht im Westen, auf den es ankommt, in Russland schon. Mitunter bekommt der eine oder andere aufmerksame Beobachter mit, wie die Welt funktioniert:

        https://slatestarcodex.com/2014/08/16/an-iron-curtain-has-descended-upon-psychopharmacology/

        Russland arbeitet auch an seiner Internetsouveränität, die wollen schließlich das wichtige Überwachungs- und Zensurgeschäft nicht an US-Techkonzerne outsourcen, während in der EU nur geschwafelt und Geld verbrannt wird, zuletzt mit Gaia X. Wer weiß, vielleicht hätte es ja geklappt, wenn sie es Odin, Thor oder Walhalla genannt hätten?

    3. @stranger123, du hast vollkommen recht. „Verpflichtung, sich der Androhung oder Anwendung von Gewalt gegen die territoriale Unversehrtheit der Ukraine zu enthalten, und keine ihrer Waffen jemals gegen die Ukraine einzusetzen.“ Eindeutiger geht es wohl nicht, was gibt es da zu diskutieren? Russland hat mit Waffengewalt die territoriale Unversehrtheit der Ukraine verletzt und sich völkerrechtswidrig eines wertvollen und geopolitisch wichtigen Landesteiles bemächtigt. Punkt. Klein Stalin soll zusehen, dass er sich aus fremden Staaten verpisst, die ihn nicht haben wollen und lieber mal den Saustall im eigenen Land auf die Reihe kriegen.

    4. „Russland ist ein friedliebendes Land, aber … Ich möchte weder etwas bestätigen noch ausschließen.“ So oder so ähnlich klingen die Worte der russischen Friedensfürsten, während sie derweil Luftwaffe an die ukrainische Grenze verlegen und unter falscher Flagge getarnte Sabotageeinheiten auf russische Kräfte in der Ostukraine loslassen. Ein guter Vorwand für eine Invasion, das hat auch 2014 schon auf der Krim funktioniert.

  3. Eben heute fragte ich mich wo die Fahnenstängel-Fraktion geblieben ist? Und prompt taucht sie wieder auf.Bullismus wie ihn die Halverianer verbreiten ist gerade noch erträglich, aber Roland und Co. sind wirklich dämlich.Er könnte sich bei Herrn Homm erkundigen wie leicht verdiente Milliarden den Bach runtergehen können.Übrigens wundert mich warum Roland solange weg war? Im Königshaus FMW wurde der Hofnarr irgendwie vermisst !

  4. Ja wenn das Ziel war, die FED in die Enge oder in die Zwickmühle zu treiben, dann hat sie das wirklich perfekt gemacht. Ob die zukunftsgerichteten Absichten mit der Realtät übereinstimmen wird sich zeigen.

  5. @Petrov – Sie haben noch die (kriminellen) Oligarchen vergessen und deren Allianz mit dem Putin-Regime. Das ganze nennt sich dann Mafia-Staat…

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