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Nasdaq und Co – auf kurzfristige Erholungen ist derzeit kein Verlass

Kurse auf Smartphone

Gibt es positive Zeichen rund um die Kriegsangst in der Ukraine, dann sieht man das sofort in den Kursen. Gibt es wie diese Woche geschehen Signale, dass Russland Truppen abzieht, springen die Kurse gleich nach oben. Diese Woche sah man das zwei Mal, gerade bei Technologie-Aktien. Der Nasdaq stieg. Aber in den letzten Wochen sah man dieses Muster mehrmals. Der Markt schöpft kurzfristig Hoffnung und steigt. Dann kommen rund um das Thema Ukraine-Russland oder Fed-Zinsen belastende Nachrichten, und die Hoffnung auf eine stärkere Kurserholung ist sehr schnell weg, die Kurse fallen. Der folgende Chart zeigt den Nasdaq (auf CFD-Basis) im Verlauf seit dem 7. Januar. Tech-Aktien reagieren sensibler als der Gesamtmarkt. Ohne groß auf charttechnische Details einzugehen, möchte ich behaupten: Auf kurzfristige Erholungen ist derzeit einfach kein Verlass.

Alleine gestern verlor der Nasdaq wieder 2,88 Prozent. Mehrmalige Erholungsversuche in den letzten Wochen wurden durch Abstürze zu Nichte gemacht. Und jetzt droht der Index sogar Richtung Tief vom 24. Januar zu laufen, oder sogar noch tiefer zu fallen. Obwohl der Angriff eigentlich vorgestern stattfinden sollte, so warnen die USA aktuell deutlicher denn je vor einem russischen Angriff gegen die Ukraine, der in den nächsten Tagen stattfinden könne. Dies belastet Risiko-Assetklassen, und verstärkt den Drang hin zu sicheren Geldanlagen. Dies sieht man gut im zweiten Chart. Dem fallenden Nasdaq steht der steigende Goldpreis gegenüber, wie auch die steigende Rendite für US-Staatsanleihen, aufgrund der bevorstehenden Zinswende in den USA. Sie drückt ebenfalls massiv gegen den Nasdaq und dahinter stehende Tech-Aktien. Selbst wenn sich das Thema Ukraine abkühlen sollte, belastet die Zinswende die US-Techaktien weiterhin massiv. Weitere Abstürze sind jederzeit denkbar.

Markus Fugmann hat es vorhin besprochen. Ende nächster Woche soll es zu einem Treffen zwischen den Außenministern Blinken und Lawrow kommen. Das bedeutet aus Sicht der Märkte, dass eine unmittelbare weitere Eskalation rund um die Ukraine erst einmal unwahrscheinlich erscheint – die Aktienmärkte zeigen sich daher aktuell wieder ein wenig erleichtert. Kommt nun erstmal bei Dax, Dow, Nasdaq und Co ein Aufwärtsmove? Aber danach droht schon wieder der nächste Absturz, wenn Putin nicht die geforderten Sicherheitsgarantien bekommt (Ukraine kein NATO-Mitglied) – oder wenn der Drang nach noch stärker steigenden Zinsen in den USA sich weiter verstärkt.

Chart zeigt Verlauf im Nasdaq seit dem 7. Januar TradingView Chart zeigt Nasdaq im Kursverlauf seit dem 7. Januar.

Chart zeigt Nasdaq im Vergleich zu Goldpreis und US-Anleiherenditen TradingView Chart. zeigt seit Ende Dezember den fallenden Nasdaq (blaue Linie) gegen den steigenden Goldpreis (orange) und die steigenden US-Anleiherenditen (türkis).



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