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Fed-Aussagen und fallende Renditen beflügeln Nasdaq wieder im Aufwind – Anstieg bis an die Februar-Hochs?

Nasdaq wieder im Aufwind - Anstieg bis an die Februar-Hochs?

Die Anleger an der Wall Street haben die jüngsten Zinssorgen zunächst abgeschüttelt, nachdem erfreuliche Aussagen von US-Notenbankern zum Thema Zinsen die Märkte beruhigt haben. Vor allem die technologielastigen Indizes S&P 500 und Nasdaq konnten zum Ende der Vorwoche deutliche Kursgewinne verbuchen. Unter anderem hatte Fed-Mitglied Raphael Bostic angedeutet, dass eine Pause der Zinserhöhungen im Sommer oder Spätsommer bevorsteht. Zudem deuten weitere Aussagen von Fed-Beamten darauf hin, dass es im März keine Beschleunigung der Zinsschritte von 25 auf 50 Basispunkten geben wird. Die zinssensitiven Technologiewerte im Nasdaq profitierten besonders von den nachlassenden Zinssorgen und fallenden Renditen.

Ungeachtet dessen war angesichts einer zweiwöchigen Korrektur an den US-Börsen eine technische Gegenbewegung auch zu erwarten, vor allem, weil der S&P 500 und Nasdaq wichtige technische Unterstützungsniveaus erreicht hatten. Die US-Indizes beendeten die Handelswoche letztlich im Plus, nachdem sie zwischenzeitlich noch deutlich im Minus gelegen hatten. Der marktbreite S&P 500 gewann am Freitag 1,6 % auf 4.045 Punkte dazu, während der Nasdaq 100 um 2,04 % auf 12.290 Zähler zulegte.

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Unterstützung für die Aktienmärkte ging auch von den Bondmärkten aus. Denn die Aussagen der Fed-Mitglieder ließen die Renditen für US-Staatsanleihen einbrechen – beispielsweise fiel die 10-jährige Rendite von dem zuvor erreichten Jahreshoch bei 4,08 Prozent auf aktuell 3,92 Prozent zurück. Der Rückgang der Zinsen beflügelte schließlich die Kurse im Nasdaq 100. Hinzu kommt, dass das Sentiment im Zuge der jüngsten Korrektur auch wieder deutlich bärischer geworden war, was als Kontraindikator wieder eine Erholung zulässt.

Nasdaq an wichtiger Unterstützung gedreht

Am Donnerstag fiel der Nasdaq 100 zunächst unter die für den Trend wichtige 200-Tage-Linie, konnte diese aber auf Schlusskursbasis verteidigen. Nahe des 50% Retracements bei 11.794 Punkten erfolgte die Drehung. Ausgehend von dem Doppeltief (31.01. und 02.03.) bei rund 11.820 Punkten startete der Technologieindex schließlich eine beeindruckende Aufholjagd. Am Freitag endete diese zunächst bei 12.300 Punkten.

Am Montagmittag konsolidiert der Nasdaq-100-Future leicht unter dem Freitag-Schlusskurs auf hohem Niveau. In einem bullischen Szenario hätte der Nasdaq weiteres Aufwärtspotenzial bis 12.700 und 12.850 Punkte, falls er das Hoch von Freitag bei 12.300 nachhaltig überwindet. Händler sollten jedoch die wichtige horizontale Marke bei 12.200 Punkten im Auge behalten.

Ein signifikanter Rücksetzer darunter könnte das zuletzt aufgehellte Chartbild wieder eintrüben. Solange der Nasdaq oberhalb des gleitenden Durchschnitts bei 11.910 Punkten handelt, stehen die Chancen für eine Fortsetzung der Erholung gut. Bei einem Tagesschluss darunter droht dagegen ein neues Verkaufssignal. Dann rückt der Bereich zwischen 11.660 und 11.500 Zählern in den Fokus.

Nasdaq 100-Chart von TradingView

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4 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Natürlich interpretierten die Märkte Bostic ’s Aussagen dovish. Deshalb fallen auch die Renditen.

    Es ist nun an der FED zu beweisen, das an der „taubenhaften“ Grundhaltung nichts dran ist: Am Besten mit einer kräftigen Zinserhöhung im März !

  2. Dr.Med. Sebastian Silberschmidt

    Schon erstaunlich wie die Börsen ( Algorythmen) aus jeder Meldung etwas Positives herauslesen können. Die Zinspause würde in der Medizin etwa so interpretiert : Der schwerkranke Patient bräuchte dringend noch stärkere Medikamente und dies für längere Zeit.Um zu schauen wie er die schwächere Dosis verträgt könnte man eine Pause machen, nachher muss aber dringend wieder behandelt werden.
    Ich glaube an einer solchen Diagnose würde sich kein Familienmitglied freuen, höchstens die Erbschleicher.
    Wenn die Algorythmen ein Anfang der künstlichen Intelligenz sind, dann werden noch einige Wunder geschehen.

  3. Tut nix zur Sache

    Alles wiederholt sich . Sowohl das eine, wie auch das andere. Im Moment ist es en Vogue, das eine zu tun. Das andere…ist eben die andere Seite der Medaille. Die kommt erst später dran…. sicherlich erst in der Zukunft. Und das ist ja jetzt noch nicht.

  4. @Dr. Sebastian, dies ist nur ein kurzfristiger falscher Effekt, wenn die Inflationsbekämpfung zu lasch ist, müssten die langen Zinsen wieder steigen.

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