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Wie man es vermuten durfte – wenn nicht Negativzinsen, dann steigende „Gebühren“ für Bankkunden

Erst im Juli hatte der Verband der Volks- und Raiffeisenbanken gewarnt. Gehe es so weiter mit Null- und Negativzinsen, müsse man womöglich negative Zinsen auf den Kleinsparer abwälzen. Dann folgten regionale Sparkassen-Vertreter mit ähnlichen Aussagen. Aktuell äußert sich quasi der oberste Sparkassen-Repräsentant zu dem Thema, auch wenn die einzelnen Sparkassen völlig eigenständig sind. Der „Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) ist der bundesweite Dachverband der Sparkassen, und ist sozusagen für die bundesweite Öffentlichkeit das zentrale Sprachrohr. Das Wort von Helmut Schleweis hat also Gewicht!

Mit aktuellen Aussagen bestätigt er das, was wir jüngst schon vermutet haben. Aber erst mal einen Schritt zurück. Dank CSU-Mann Söder prüft nun unser aller Bundesfinanzminister Olaf Scholz (der Mann vom G20-Gipfel), ob der deutsche Staat den Banken verbieten kann Sparer mit Negativzinsen zu belasten. Das wäre nämlich ein klarer Eingriff in die Vertragsfreiheit der Banken. Aber mal sehen, was dabei rauskommt. Wir hatten jüngst schon gemutmaßt: Würde dieses Verbot kommen, dann gäbe es einen Ausweicheffekt. Die Banken würden dann steigende Negativzinsen der EZB, welche die Bankbilanzen noch mehr belasten, auf andere Wege an die Kunden weiter reichen. Nämlich über deutlich weiter steigende Gebühren für Überweisungen, Kontoverwaltung, Girocard-Nutzung, Bargeldabhebung uvm. Es käme nur zu einem Ausweicheffekt, so unsere Meinung.

Und da sehen wir uns bestätigt in den aktuellen Aussagen von Herrn Schleweis. Denn er spricht davon, dass es wohl steigende Kosten für die Bankkunden geben werde – entweder durch Negativzinsen oder höhere Gebühren! Also, egal wie der Staat eine Entwicklung verzerrt – es kommt dann zu Ausweicheffekten, und am Ende ist der Endverbraucher immer der Dumme! Genau so wie im Einzelhandel, wenn der Staat beispielsweise versuchen würde Produktherstellern höhere Umweltkosten aufzudrücken – die Hersteller würden die Kosten nur auf ihre Kunden im Supermarkt abwälzen.

Laut Schleweis habe man schon lange darauf aufmerksam gemacht, dass die Auswirkungen der Zinspolitik der EZB eines Tages die breite Bevölkerung erreichen würden. Die EZB setze die bisherigen wirtschaftlichen Spielregeln außer Kraft. Jahrelange Negativzinsen hätten zum Beispiel in Japan zu wirtschaftlicher Stagnation und deutlich steigenden Kosten für die Kunden geführt. Er befürchte, dass es auch in Deutschland so kommen könnte.

DSGV-Chef spricht über Negativzinsen und die Auswirkungen
DSGV-Präsident Helmut Schleweis. Foto: DSGV



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2 Kommentare

  1. Meine weisen Eltern(beide schon verblichen)gaben mir den Ratschlag.Was nichts kostet,taugt auch nichts Von daher war ich nie darauf aus ein“kostenloses“Girokonto zu haben.Ich möchte für meine geleistete Arbeit einen adäquaten Gegenwert,also muss ich auch bereit sein für mein Girokonto zu zahlen.Geiz ist geil,funktioniert lediglich kurzfristig und zu keinerlei Nutzen! Leben und leben lassen,schon mal was davon gehölrt?

  2. Früher brauchten Sie kein Konto, da gabs Bares. Dann wurden Sie gezwungen ein Konto zu besitzen, um Ihren Lohn zu erhalten bzw. generell am Zahlungsverkehr/Wirtschaftsleben teilnehmen zu können, und es wurde u.a. damit begründet, dass es kostenlos ist.
    Jetzt kommen die Gebühren, von einem Oligopol, und diese können die Preise nach Belieben setzen, und Sie können sich nicht wehren. Ist etwas anders als die Brötchen beim Bäcker, da können Sie auch Brot kaufen, selber Brötchen backen oder Müsli futtern. Funktioniert eben alles beim Konto nicht, deswegen muss dies reguliert sein, ist aber fehlgeschlagen.
    Genauso die Idiotie, dass man die negativen Zinsen auf Einlagen verhindern möchte. Stattdessen kommen Gebühren für alle und dijenigen, die große Vermögen auf den Konten liegen haben und die Gemeinschaft belasten, wälzen die Kosten auf die ärmere/arme Allgemeinheit, also diejenigen die dort gar kein Geld liegen haben und diejenigen, die ihr Geld anderweitig investieren oder bar halten, ab.
    Das gerechte und per Anreiz richtig steuernde Mittel wird also verboten, super. Keiner (<0,1% der Bevölkerung wie mir scheint) denkt mehr nach.
    Und dann so ein dummer Spruch von Ihnen, was nichts kostet wäre auch nicht gut. Dem würden wohl 99% der Sparda Bank Kunden (Genossenschaft), die Bank mit regelmäßig seit Jahrzehnten den zufriedensten Kunden in D mit bis letztem Jahr kostenlosem Girokonto widersprechen. Nächstes mal vlt einfach mal erst den Kopf einschalten und dann etwas schreiben.
    Das Comdirect Girokonto gibts auch noch kostenlos, aber würden Sie 80 oder 90 Jährigen ein Onlinekonto zumuten? Ich nicht.

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