FMW-Rdaktion
Nein, das ist sicher kein Anfang einer Lawine, das ist kein Trend – das sind alles einfach nur Einzelfälle. Nach der Skatbank und der Raiffeisenbank Gmund hat nun auch die Volksbank Stendal Negativzinsen eingeführt. Dabei reicht sie laut Verivox die Negativzinsen von -0,4% der EZB 1 zu 1 an den Endkunden weiter. Wie auch am Tegernsee sind in Stendal zunächst nur Kunden ab 100.000 Euro betroffen.
Die Volksbank Stendal selbst gibt dazu keine offizielle Erklärung ab, so als wäre das Rutschen ins Negative kein besonderes Ereignis. Zumindest der FAZ teilte der Vorstand der Volksbank Stendal auf Nachfrage mit, dass dies aus seiner Sicht kein besonderes Ereignis sei. Denn seit dem 1. August nehme ja auch die DZ Bank, bei der die Volksbanken (Dachinstitut der Bankengruppe) ihre überschüssige Liquidität parken, einen Einlagenzins von -0,4%.
Das ist ein verdammt wichtiger Punkt. Wenn das Verbandsinstitut seit 10 Wochen den EZB-Leitzins 1:1 kopiert, sind gerade die in der Regel winzigen Volksbanken mehr denn je unter Druckt, in Kürze reihenweise nachzuziehen! Anleger ab 100.000 Euro mit Negativzinsen zu beglücken, dürfte nur der erste Schritt sein. Ein Indiz dafür ist, dass die vorher als erste Bank aus der Gruppe tätig gewordene Raiffeisenbank Gmund bereits berichtete, dass sie von mehreren Banken Anfragen erhalten habe zu den technischen Umsetzungsdetails der Negativzinsen, und wie man diese Änderung kommuniziert hätte. Diese anfragenden Banken würden nämlich ebenfalls konkret darüber nachdenken bei den Negativzinsen nachzuziehen.
Auch im Durchschnitt rücken die Banken immer weiter an die Negativzone heran. Laut Verivox fallen die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld auch jetzt noch weiter. Der Durchschnittszins bei 800 Banken und Sparkassen bei Tagesgeld liege jetzt bei 0,06%. Auffällig ist: Mit diesen beiden kleinen Banken aus der Volksbanken-Familie sind zwei sehr kleine Banken Vorreiter. Das passt ins Bild, denn am Stärksten betroffen von den Negativzinsen der EZB sind die kleinsten Banken, die am Stärksten von der Zinsmarge leben. Sie können nicht durch Wertpapiergeschäfte oder großartige Vertriebsprovisionen punkten wie größere Banken. Sie haben in Relation zu großen Banken auch oft hohe Kosten durch relativ viele Filialen und Mitarbeiter, wenn man diese Kosten in Relation zu den Einnahmen dieser Banken setzt.
Also müssen sie auch als erste gezwungenermaßen diese Kosten an den Kunden weiterreichen. Dies könnte sich nach und nach fortsetzen. Es hängt nur davon ab, wie lange die EZB diesen Status durchziehen will. Noch ist keine Änderung der Zinspolitik in Sicht.
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Der dt.BÜRGER verschmerzt auch die negativz.locker…egal ob es 1,2,3% sind,denn
sie kennen leider nur einen Aufbewahrungsort,nämlich die BANK!!
Wir packen das schon,ne wa
Na also..geht doch..
Danke
MfG
Sollten Negativzinsen auf breiter Front kommen, ist es zwingend erforderlich, dass auch das Bargeld abgeschafft wird, sonst ist eine Flucht zu einfach.