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Negativzinsen jetzt auch bei Hamburger Banken

Natürlich hat niemand in Deutschland vor auf Bankkonten Negativzinsen einzuführen. Aber na gut, nach und nach passiert es doch. Mehrere sehr kleine Regionalbanken hatten sich schon dazu entschlossen den...

FMW-Redaktion

Nein, niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen. Ach so, hier geht es ja um Zinsen… natürlich hat niemand in Deutschland vor auf Bankkonten Negativzinsen einzuführen. Aber na gut, nach und nach passiert es doch. Mehrere sehr kleine Regionalbanken hatten sich schon dazu entschlossen den EZB-Negativzins an die Endkunden weiterzugeben, auch wenn es sich hierbei erstmal um größere Guthaben handelt. Aber gerade die ganz Kleinen sind von der Zinsmarge viel abhängiger als die Großen.

Jetzt aktuell hört man von zwei Hamburger Banken, die nicht zu den extrem kleinen Wald- und Wiesen-Banken zählen, dass auch sie sich in den Negativzins-Bereich vorwagen. Da wäre zunächst die Hamburger Volksbank, die laut Hamburger Abendblatt (HA) derzeit prüft, ob man ab kommendem Jahr für Tagesgeldeinlagen ab 500.000 Euro Negativzinsen von 0,2% einführen werde (also JA ?). Bevor man dies tue, wolle man zunächst mit den betroffenen Kunden sprechen, ob es für sie nicht eh sinnvoller sei statt im Tagesgeld das Cash in sinnvolleren Anlageformen zu parken wie zum Beispiel Festgeld oder in Wertpapieren.

Also im Klartext: Entscheiden sich genug vermögende Kunden ihre Gelder umzuschichten, kann man die Sache mit den Negativzinsen doch schnell wieder begraben. Bei der Umschichtung in „Wertpapiere“ leuchten bei jedem Banker automatisch die Augen. Denn das hört sich nach Kommissionen, Provisionen und sonstigen laufenden Verwaltungsgebühren an, von denen die Bank wunderbar profitieren kann. Jetzt mag man denken so eine Volksbank, wie viele hoch vermögende Kunden kann die schon haben? Aber nach eigener Aussage hat die Volksbank Hamburg schon seit einiger Zeit hohe Mittelzuflüsse.

Es mag simpel klingen, aber in Zeiten von Unsicherheit strahlt das Wort „Volksbank“ vielleicht einfach ein gewisses Gefühl von Sicherheit aus. Und durch vermehrte Mittelzuflüsse, die man nicht in Krediten unterbringen konnte, entsteht bei der Volksbank eben immer mehr überschüssige Liquidität, die man irgendwo parken muss. Aber gerade Volksbanken sind seit Kurzem unter größerem Druck bei den Zinsen, da ihr Puffer zur EZB weggefallen ist. Nicht nur die EZB erhebt -0,4% Zinsen für Bankeinlagen, auch das Dachinstitut der Volksbanken die DZ Bank in Frankfurt hat Negativzinsen eingeführt. Dadurch steigt der Druck der einzelnen Volksbanken auch ganz am Ende der Kette (beim Bankkunden) Negativzinsen einzuführen.

Die Hamburger Sparkasse hat laut HA schon fest beschlossen bei großen Firmenkunden Negativzinsen einzuführen. Man betonte, dass dies nicht für kleine Handwerker gelte, und eben nur für Firmenkonten! Die Sprecherin der Haspa sagte vielsagend, dass man alles daran setzen werde Negativzinsen von normalen Sparkonten und Privatkunden so lange wie möglich fernzuhalten. Also keine Absage an Negativzinsen, sondern nur die Hoffnung, dass die EZB den Leitzins nicht noch jahrelang im Minus hängen lässt – denn dann müssten irgendwann auch die größeren Banken nachziehen.

Wie wir gestern berichteten, erwartet die EZB erst für das Jahr 2019 eine Inflation von +1,7%, was wohl gerade so ausreichen würde um ihr Inflationsziel zu erreichen. Möglich ist also bei Erreichen dieser Marke bis 2019, dass die Zinsen auch noch bis dahin im Negativbereich hängen bleiben. Mal gucken, ob die große Mehrzahl der Banken so lange noch durchalten kann oder durchhalten will.



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1 Kommentar

  1. wer so viel geld hat (ab 500.000 Euro, und damit ist ja wohl nicht das Vermögen der Betreffenden gemeint, sondern die Portokasse?!) der kann auch 0,2% zinsen darauf zahlen.

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