Von Markus Fugmann
Die Rally an den Anleihemärkten Europas setzt sich fort. So fällt die Rendite für die 10-jährige Staatsanleihe Irlands erstmals unter 1%. Irland leidet nach wie vor unter einer hohen Verschuldung – das Land hat in Relation zum BIP die zweithöchste Verschuldung weltweit.
Portugal, das Land mit der viertgrößten Verschuldung in Relation zum BIP, emittierte heute eine 10-jährige Anleihe zu 2,04%, wobei die Nachfrage so hoch war, dass das Land 250 Millionen Euro mehr vereinnahmen konnte als ihr Maximal-Ziel bei der Auktion war. Bei der letzten Auktion dieser Anleihe musste Portugal noch 2,506% Rendite bieten. Die an den Märkten gehandelte Rendite für die 10-jährige Anleihe fiel in Reaktion auf die heutige starke Auktion auf ein Allzeittief bei 2,065%. Zum Vergleich: im Januar 2012 musste das Land für die Anleihe mit 10-jähriger Laufzeit noch 18,29% bezahlen!
Neuer Rekord auch bei der heutigen Emission einer fünfjjährigen deutschen Staatsanleihe. Erstmals in der Geschichte mussten die Investoren eine Negativrendite von -0,08% in Kauf nehmen. Damit setzt sich der Trend zu Negativrenditen ungebrochen fort.
Auslöser der jüngsten Rekorde ist die Erleichterung über die vermeintliche Lösung der Griechenland-Frage. Gleichwohl ist der zentrale Treiber der Rally bei Anleihen der Eurozone, die gestern beim Bloomberg Eurozone Sovereign Bond Index mit einer durchschnittlichen Verzinsung von 0,645% ein neues Allzeittief erreicht hat.
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