Die „Magnificent 7“, zu denen Apple, Nvidia, Alphabet, Meta, Amazon, Tesla und Microsoft gehören, waren das Nonplusultra an den US-Aktienmärkten in den letzten Jahren. Aufgrund ihrer hohen Gewichtung im S&P 500 verhalfen sie dem Index im vergangenen Jahr zu einem Plus von 23 Prozent. In den vergangenen zwei Jahren waren es sogar 53 Prozent. Doch die Analysten werden skeptischer, was die großen Technologiewerte angeht, da das Gewinnwachstum in diesem Jahr zurückgehen wird. Der Stratege von Goldman Sachs, David Kostin, hält deshalb US-Midcap-Aktien für das bessere Investment.
US-Midcap-Aktien jetzt attraktiv
US-Midcap-Aktien sind nach Ansicht von Goldman Sachs derzeit attraktiv, da sie im Vergleich zu den teuren Technologiewerten relativ günstig bewertet sind.
„Sie sind deutlich günstiger bewertet als der Rest des Aktienmarktes“ und weisen ähnliche Wachstumsraten auf, sagte David Kostin, Chefstratege für US-Aktien bei Goldman, in einem Interview mit Bloomberg Television. „Das ist meiner Meinung nach ein viel besseres Chance-Risiko-Verhältnis.“
Kostins Optimismus in Bezug auf kleinere Aktien deutet auf die wachsende Erwartung hin, dass sich die US-Aktienrally über die „Magnificent 7“ der Mega-Cap-Technologieaktien hinaus ausbreiten wird, zu denen auch der iPhone-Hersteller Apple und der Chip-Riese Nvidia gehören, die die Rally des S&P 500 in den letzten Jahren angeführt haben. Das vollständige Interview ist auf Bloomberg TV ab Minute 53:30 zu sehen.
Raus aus den Magnificent 7, rein in Midcaps
Kostin sieht Aufholpotenzial. Der S&P Midcap 400 Index hat sich in sieben der vergangenen acht Jahre schlechter entwickelt als der S&P 500 und ist dadurch deutlich günstiger bewertet. Der Midcap-Index wird mit dem 16,4-Fachen der auf ein Jahr geschätzten Gewinne gehandelt, der S&P 500 dagegen mit dem 21,5-Fachen.

Der Stratege bevorzugt in den USA ansässige Unternehmen und reduziert Unternehmen mit einem stärkeren internationalen Engagement, wie die Magnificent 7, sobald Donald Trump offiziell sein Amt als US-Präsident antritt.
Er fügte hinzu, dass der rasche Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen im vergangenen Monat Anlass zur Sorge gebe, dass die Inflation aber weiterhin, wenn auch langsam, zurückgehe und die Renditen mit der Zeit sinken würden.
Kostin bekräftigte seine Prognose, dass der S&P 500 bis zum Jahresende auf 6.500 Punkte steigen werde, was einem Plus von 11% gegenüber dem Schlusskurs vom Dienstag entspräche. Das ist etwas weniger als der Medianwert von 6.600 unter den von Bloomberg befragten Strategen. Er ist der Ansicht, dass das Gewinnwachstum auch in Zukunft der Motor der Aktienmärkte sein wird. Ein erster Gradmesser ist die heute beginnende US-Berichtssaison.
FMW/Bloomberg
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