Nach dem Crash des Nikkei in der Nacht von Sonntag senken nun jene Banken ihre Kursziele für japanische Aktien, die zuvor noch zum Einstieg „geblasen“ hatten! Japan ist plötzlich vom Liebling der Finanzmärkte zum Auslöser von globalen Turbulenzen an den Finanzmärkten geworden!
Die Strategen von JPMorgan Chase & Co. haben sich ihren Kollegen von der UBS Group AG angeschlossen und die Jahresendziele für die wichtigsten japanischen Aktienindizes aufgrund des stärkeren Yen gesenkt, wie Bloomberg berichtet.
Banken senken Kursziele für japanische Aktien nach Nikkei-Crash
Der Topix dürfte auf 2.700 bis 2.800 steigen, nachdem zuvor 2.950 erwartet worden waren, so die Strategen von JPMorgan’s Japan Securities, darunter Rie Nishihara. Den technologielastigen Nikkei 225 Stock Average sehen sie zum Jahresende bei etwa 39.000-40.000, ausgehend von 42.000. Beide Indizes erreichten Anfang Juli nach vielen Jahren wieder ein Allzeithoch, bevor sie mit dem Crash in den Bärenmarkt stürzten.
JPMorgan führte in einer Mitteilung vom Freitag Bedenken über die Auswirkungen des erstarkenden Yen und das erhöhte Risiko einer Rezession in den USA an. Dies entsprach den Währungsrisiken, auf die UBS-Strategen, darunter Nozomi Moriya, Ende letzter Woche in einem Vermerk hingewiesen hatten.
Zinsanhebung der Bank als Crash-Auslöser
Der japanische Aktienmarkt befindet sich seit letzter Woche in Aufruhr, nachdem die Bank of Japan ihren Leitzins angehoben und Gouverneur Kazuo Ueda sich aggressiv zu den geldpolitischen Aussichten geäußert hat. Dies löste einen starken Anstieg des Yen aus, der sich negativ auf die Aktien auswirkte. Die Besorgnis über die Schwäche der US-Wirtschaft verstärkte den Abwärtstrend, der den Topix und den Nikkei traf.
Der Yen wurde am Freitag in Tokio bei etwa 147 zum Dollar gehandelt, gegenüber einem Tiefpunkt von 161,95 Anfang Juli.
„Da die Marktvolatilität vorerst hoch bleiben dürfte, werden wir weiterhin prüfen, welches Niveau wir für den japanischen Markt für angemessen halten, während wir das Risiko einer US-Rezession und die Stimmung am US-Markt einschätzen“, schrieb Nishihara.
JPMorgan senkte seine Prognose für das Wachstum des Gewinns je Aktie für japanische Aktien von zuvor etwa 8% auf rund 4%. Sowohl JPMorgan als auch UBS empfehlen Aktien aus Sektoren, die an die Binnennachfrage gebunden sind.
Der Nikkei 225 und der Topix stiegen in einem nervösen und volatilen Handel am Freitag, während der Yen gegenüber dem Dollar leicht zulegte. Die Indizes liegen nach wie vor rund 17% unter ihren im letzten Monat erreichten Höchstständen.
FMW/Bloomberg
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Analysten haben noch bis vor Kurzem stark auf Japan gesetzt, trotz astronomischer Verschuldung und enormen Risiken. Es braucht nur einen kleinen Windstoß und das Kartenhaus bricht zusammen. Das hat man zuletzt gesehen. Ob Japan sich weiterhin für quasi umsonst verschulden kann? Ich bezweifele es. Die Carry-Trades sind das geringste Problem.
Da hat mich auch der geschätzte Jens Erhart enttäuscht und auch ein anderer Wirtschaftsdoktor meinten das Spiel in Japan laufe immer noch weiter. Was die BoJ da angezettelt hat ist bedenklich, sie haben eine der bisher besten Währungen richtiggehend stranguliert und die Börsen gepusht. Harakiri ist ja doch ein japanisches Ding. Der CH Franken und Gold bleiben noch die letzten sicheren Anlagen und werden an den starken Aufwertungen leiden und nur den Helmut wirds freuen.
Krall würde sagen, legaler Betrug am kleinen Sparer. Bald werden die Strassenkleber zu Bankenklebern.