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Nobelpreisträger Robert Schiller: „Das beste aktuelle Beispiel einer irrationalen Spekulationsblase sind die Bitcoins“

Die Bitcoins sind das beste aktuelle Beispiel für eine irrationale Spekulationsblase. So sagt es ganz aktuell der Nobelpreisträger und Yale-Professor Robert Schiller. Er gilt nicht nur als...

FMW-Redaktion

Die Bitcoins sind das beste aktuelle Beispiel für eine irrationale Spekulationsblase. So sagt es ganz aktuell der Nobelpreisträger und Yale-Professor Robert Schiller. Er gilt nicht nur als Krisen-Guru, sondern hat auch den in den USA extrem wichtigen Case-Shiller-Hauspreisindex entwickelt. Seine Meinung hat Gewicht, da er nicht zu den angestaubten Uni-Professoren gehört, an die man normalerweise denken würde.


Robert Schiller. Foto: World Economic Forum (CC BY-SA 2.0)

Die Blase in Bitcoins habe wohl auch mit der „motivierenden“ Qualität der Bitcoin-Story zu tun. Das sehe er auch bei seinen Studenten in Yale, so Schiller im Interview mit Quartz. Man fange an über Bitcoins zu sprechen, und sie (die Studenten) seien sofort aufgeregt. Und er selbst überlege sich dann, was daran so aufregend sei. Man müsste es wie Geisteswissenschaftler betrachten. Was sei denn die Bitcoin-Story?

Es gehe zum Beispiel um die mysteriöse Aura des Satoshi Nakamoto, den angeblichen Namen des Bitcoin-Erfinders. Niemand wisse, ob diese Person überhaupt wirklich existiert. Da habe es diese cleveren Ideen gegeben von Verschlüsselung, Blockchain und öffentlichen Registern. Auch sei wohl verführerisch, dass es etwas gebe, dass so stark sei, dass Regierungen es nicht stoppen können. Man könne es nicht regulieren.

Die Menschen hätten gerade jetzt in Zeiten der rasanten Digitalisierung Angst wegen ihrer Zukunft, ob sie zum Beispiel noch einen Arbeitsplatz haben werden. Bitcoins würden in diese Lücke springen, und den Menschen eine Art von Macht geben. Man verstehe hier, was passiere. Man kann spekulieren und schnell reich werden, so laut Schiller die Meinung vieler. Das sei die Lösung einer fundamentalen Angst. Große Dinge passierten eben, wenn jemand die richtige Story erfinde, und sie entsprechend verbreite.

Donald Trump als milliardenschwerer US-Präsident legitimiere es laut Schiller übrigens reich zu sein. Es sei noch nicht lange her, da sei man reichen Leuten mit Verachtung begegnet (nach der Finanzkrise 2008). Trump heiße Reichtum willkommen, das sei OK. Die Trump-Story helfe es alle Arten von Blasen sich auszuweiten, nicht nur Bitcoins. Es gäbe Anzeichen für eine neue Immobilienblase, wie auch eine aktuelle Aktienblase.



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5 Kommentare

  1. Ich hasse Schlümpfe

    Ich möchte hier mal mein Statement zu den Artikeln von Herrn Fugmann abgeben und zu der argumentationslosen Kritik der „AhnungsSupermänner“ an seinem Artikel zu Bitcoin.
    Ich bin schon sehr lange Fan von Finanzmarktwelt und auch von Herrn Fugmann. Seine Kommentare zu den Märkten empfinde ich als sehr gut fundiert und recherchiert. Als Analyst bewegt er sich für mich in der Championsklasse.
    Natürlich sind seine Kommentare manchmal schon „a bisserl bäriger“ als viele andere Marktteilnehmer empfinden. Aber als Analyst ist es nunmal sein Job, die Haken und Ösen zu finden und sich mit diesen umfassend zu beschäftigen.
    Ich persönlich möchte nicht darauf verzichten müssen.
    Herr Fugmann! Machen Sie bitte weiter so und bleiben Sie uns noch sehr lange mit Ihren Kommentaren / Artikeln erhalten!
    Viele Grüße aus dem Süden.
    Marcus…

  2. Es passt zu der zukünftigen US Elite ( Studenten ) die mit Krediten ins Leben starten u.dann mit Hypes wie Bitcoin u.s.w. schnell reich werden wollen.In meinem Umfeld kenne ich viele Nichtakademiker ( Handwerker ) die nie an solche u.andere Schneeballsysteme glauben würden.

  3. Diese Blasen sind überall im Markt. Notenbanken machen einfach einen guten Job.

  4. Nicht Bitcoin als solches ist das Problem. Die enorme Anzahl an ICO´s anderer Krypto-Währungen ist das Problem. Gerade aus diesem Grund glaube ich das kräftige Rücksetzer, wenn nicht sogar eine Art Crash in der gesamten Krypto-Welt unumgänglich ist.

    Es macht kein Sinn dass jeden Tag quasi irgendein Spinner seine eigene Krypto Währung erfindet und die Verblendeten wie in einem Rausch jeden noch so großen Mist kaufen. Dies ist aber genau das was in letzter Zeit geschehen ist und hat gewisse Ähnlichkeiten mit der Dotcom Blase. Erst wenn dieses Problem bereinigt ist, werden wir sehen welche dieser Währungen tatsächlich das Zeug dazu haben langfristig zu überleben. Vermutlich nicht viele.

  5. Früher sagte man Wenn Hausfrauen u.Taxifahrer beginnen über Aktien zu reden ist der Höhepunkt nicht mehr weit, im digitalen Zeitalter ist es so dass viele meinen die neuen Kunstwährungen werden die Finanzindustrie weiter bringen.Bei Hausfrauen u.Taxifahrern könnte mn es verstehen da sie ja eher Neulinge in diesem Bereich waren.Was mich jetzt erstaunt ist dass anscheinend erfahrene “ FINANZLEUTE “ u.Studenten auf dieses Kunst-SCHNEEBALLSYSTEM aufspringen.

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