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Noch ganz kurz mal so richtig zocken? BVB-Aktie im Dembele-Wahn, Entscheidung naht

Wollen Sie darauf zocken, dass Borussia Dortmund in den nächsten zwei oder drei Tagen von Barcelona einen so richtig großen Berg Geld überwiesen bekommt? Die Ablöse-Spekulationen der Sportpresse liegen...

FMW-Redaktion

Wollen Sie darauf zocken, dass Borussia Dortmund in den nächsten zwei oder drei Tagen von Barcelona einen so richtig großen Berg Geld überwiesen bekommt? Die Ablöse-Spekulationen der Sportpresse liegen die letzten Tage so um die 100-150 Millionen Euro Ablöse für Dembele. Wie die BILD Anfang der Woche verlautbarte, setzte der BVB dem FC Barcelona eine Frist bis zum kommenden Sonntag (also vier Tage vor dem offiziellen Ende der Wechselfrist). Bis dahin müsse der Deal erledigt sein. Soll heißen: Am Montag ist es schon zu spät? Oder steigt der Preis ab da nochmal kräftig weiter? Klingt alles arg nach Preispoker!

Also hat man als Börsianer theoretisch noch morgen Zeit auf den fahrenden Spekulationszug aufzuspringen, und dann zu hoffen, dass übers Wochenende die fette Mega-Ablöse verkündet wird. Je nach Summe könnte die BVB-Aktie dann Montag nochmal deutlich höher eröffnen. Das ist wie gesagt ein Zocker-Szenario für Spekulanten, die wissen mit Verlusten umzugehen!

Aktuell soll die Ablöse nach jüngsten Medienberichten um 130 Millionen Euro gehen – und es soll um die Frage gehen, ob alles sofort gezahlt wird, oder Teile der Summe später in Raten. Rein renditetechnisch aus Börsianersicht betrachtet dürfte so eine fette Einnahme wohl eh keinen großen Zugewinn für die BVB-Aktionär bedeuten, denn bei der Preisinflation für Spielerablösen müsste der BVB wohl eh den Großteil wieder in neue Spieler investieren. Außerdem würde Dembele´s früherer Verein Stade Rennes an der Ablöse mit 20 Millionen Euro noch kräftig mit kassieren.

Dazu weiß wohl auch eh jedermann, dass börsennotiete Fußballclubs (zumindest der BVB in Deutschland) keine Rendite-Automaten sind. Also geht es selbst bei einer sensationellen Ablöse von weit über 100 Millionen Euro nicht um einen Wertzuwachs in Cash für die Aktionäre, sondern um eine virtuelle Steigerung des Vereinswertes. Es wird eine kurzfristige Zockerei sein, die kurz nach dem Dembele-Transfer schnell zu Ende sein kann. Dann könnten Gewinnmitnahmen zügig einsetzen, und die Aktie fällt möglicherweise wieder zurück.

Dieses Szenario wirkt umso mehr realistisch, wenn man sich den Langfrist-Chart der BVB-Aktie anschaut. Im ersten Chart mit Rückschau bis zum Jahr 2000 sieht man den jahrelangen Verfall der Aktie von 10 auf unter 1 Euro nach der Finanzkrise. Seitdem die Erholung, dank der erfolgreichen sportlichen Lage des Vereins. Der zweitere kürzere Chart zeigt, wie die Aktie seit Anfang des Monats im Dembele-Rausch von 6 auf jetzt 7,29 Euro gestiegen ist, also 21,5%. Wollen Sie aufspringen auf den noch kurze Zeit fahrenden Zug? Vorsicht, wer auf einen fahrenden Zug aufspring, kann sich auch arg wehtun.


Die BVB-Aktie seit dem Jahr 2000.


Die BVB-Aktie seit Januar 2017.



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