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Nochmal zur Inflation in der Eurozone

FMW-Redaktion

Vorhin hatten wir schon in Kurzform über die aktuellsten Inflationsdaten für die Eurozone berichtet. Die Inflation liegt im Jahresvergleich von April 2015 zu April 2016 bei -0,2%, also Deflation – vorsichtig gesagt ein Desaster nach hunderten und hunderten von Milliarden Euro virtuell gedruckter und in den Markt gepumpter Euros durch die EZB. Erst gestern war die in Deutschland brutal gescheiterte Mietpreisbremse in den Medien ein großes Thema. Da ist es fast schon Realsatire, dass die europäische Statistikbehörde Eurostat heute erwähnt, dass trotz Deflation einer der Bereiche mit Preiswachstum die Mieten sind… hier Eurostat im Original:

„Im April 2016 wurden in siebzehn Mitgliedstaaten negative jährliche Raten gemessen. Die niedrigsten jährlichen Raten wurden in Rumänien (-2,6%), Bulgarien (-2,5%) und Zypern (-2,1%) gemessen. Die höchsten jährlichen Raten wurden in Belgien (1,5%) und Schweden (1,0%) verzeichnet. Gegenüber März 2016 ging die jährliche Inflationsrate in dreizehn Mitgliedstaaten zurück, blieb in sieben unverändert und stieg in acht an. Der stärkste Aufwärtsimpuls für die jährliche Inflation im Euroraum kam von den Teilindizes Restaurants & Cafés (+0,13 Prozentpunkte, Pp.), Mieten (+0,08 Pp.) sowie Tabak (+0,05 Pp.), während Kraftstoffe für Verkehrsmittel (-0,54 Pp.), Flüssige Brennstoffe (-0,22 Pp.) und Gas (-0,13 Pp.) am stärksten senkend wirkten.“

Inflation Eurozone

Schaut man sich den Chart der Inflationsentwicklung an, gab es eine große Negativdelle während der Finanzkrise – dann eine zweite Delle Anfang 2015, und jetzt seit Anfang 2016 die dritte Deflationsdelle. Nach allen volkswirtschaftlichen Modellen der „anerkannten Wirtschaftslehre“ müssten die Preise bei so viel Extra-Geld im Wirtschaftskreislauf kräftig steigen, aber nach wie vor passiert das Gegenteil. Wie die Grafik unten zeigt, steigen auch ohne den stark negativen Energiebereich (Öl) viele Sektoren nur um 0,7% an – immer noch weit weg vom Ziel von +2% Inflation.

Inflation Eurozone 3
Grafik: Eurostat



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