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Norwegen-Staatsfonds: Bestes Quartal aller Zeiten mit 75 Milliarden Euro Gewinn

Ja in Norwegen, da ist die Welt noch in Ordnung? Oder liegt die traumhafte finanzielle Lage im Land nur an den großen Öl- und Gas-Vorkommen bei einer gleichzeitig sehr kleinen Bevölkerungsanzahl von 5,3 Millionen Menschen? Wie auch immer. Der Norwegische Staatsfonds, quasi der langfristige „Notgroschen“ der Nation, hat heute seinen Bericht für das 1. Quartal 2019 veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass man das beste Quartal aller Zeiten hingelegt hat in Sachen Performance.

Der Fonds mit einem Vermögen von 8,94 Billionen norwegischen Kronen oder 914 Milliarden Euro Stand Ende März legte um 9,1% an Volumen zu. Das war ein Gewinn von 738 Milliarden Kronen oder 75,7 Milliarden Euro. Die Mittelzuflüsse durch Einzahlungen aus Öl- und Gas-Überschüssen lagen nur bei 8 Milliarden Kronen oder 818 Millionen Euro. Also stammt fast der komplette Zuwachs des Staatsfonds aus Gewinnen der angelegten Gelder.

Und die angelegten Gelder arbeiteten Stand Ende März zu 69,2% in Aktien, zu 2,8% in Immobilien, und zu 28% in Anleihen. Die Aktien konnten im Quartal 12,2% an Wert zulegen. Das lag natürlich neben der selektiven Auswahl der Aktien natürlich auch am positiven Gesamtmarkt! Die Fonds-Anlagen vor allem in Tech-Aktien brachten besonders gute Gewinne mit +17,6%.

Mit Immobilien-Investitionen machte der Fonds 1,7% Gewinn, und mit Anleihen immerhin 2,9%. In der folgenden linken Grafik sieht man pro Balken die quartalsweise angefallenen Gewinne oder Verluste des Gesamtfonds in Prozentpunkten aus den letzten zehn Jahren. Die Gewinne überwiegen eindeutig.

Und in Deutschland? Vielleicht mal den Bürgern die Wahl lassen, ob bei der Einzahlung in die gesetzliche Rente ein Teil davon auch in so einen börsenorientierten Fonds fließen darf? Aber nein, bitte nicht sowas, das wäre ja riskant.

Oslo Norwegen
Hafen mit Rathaus in Oslo. Foto: Ralf Roletschek / roletschek.at Lizenz: GFDL 1.2



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5 Kommentare

  1. Beneidenswert. Nachhaltige Altersvorsorge für die Bürger des Landes. In Deutschland würde das nicht funktionieren. Ich bin alt genug mich zu erinnern, wie oft deutsche Politiker die Klebrigkeit ihrer Hände beim Griff in Sozialkassen bewiesen.

  2. Und wenn es dann in 1-2 Jahren crasht, gibt es dann keine Verluste die bis zu 30% betragen können, was ist daran nachhaltig. Ohne die Zentralbanken währe der Wert weitaus geringer

    1. @Tino Gruchmann, wenn es richtig crasht, würden Sie gerne ein Norweger sein. Glauben Sie mir das einfach, ich lebe seit über 20 Jahren aus beruflichen Gründen mehr in Norwegen und Finnland, als im Schland der neuliberalen Schimpfer und Schwätzer.

  3. Ich würde einen solchen Staatsfonds auf jeden Fall begrüßen. Aber stattdessen gibt es bei uns ja nur die Riester Produkte. Mit denen kann man ja auch von einer florierenden Wirtschaft profitieren. Dumm nur, dass da in erster Linie mal die Banken und Versicherungen ihren Reibach machen.

  4. Immer wieder sehr interessant. Wie hoch wäre wohl das Vermögen Deutschlands, wenn damals nicht in Gold sondern in Aktien investiert worden wäre?

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