Ja ja, die böse Aktienrente, oder die böse kapitalistische Idee eines Staatsfonds in Deutschland, der in Aktien investiert. Bloß nicht am Kapitalmarkt investieren, man sollte sich doch einfach auf die gesetzliche Rente verlassen? Ein Blick nach Norwegen. Dort hat der weltweit größte Staatsfonds aktuell seine Jahreszahlen für 2024 gemeldet. Man erwirtschaftete 13 % oder 222 Milliarden Dollar Gewinn. Der Staatsfonds investiert zu 71 % in weltweite Aktien und zu 26 % in Anleihen. Dazu kommen noch kleine Teile in Immobilien und Infrastruktur-Investments.
Natürlich kann man sich als Kritiker „elegant“ fokussieren auf Jahre, wo es mal nicht so gut läuft (siehe in der Grafik Finanzkrise und 2022). Aber die langfristige Statistik zeigt den massiven Erfolg, wie Norwegen Erträge aus Öl- und Gasverkäufen gewinnbringend für die eigene Bevölkerung investiert. In 2024 haben die Anlagen massiv vom Techaktien-Boom profitiert. Der norwegische Staatsfonds in Höhe von 1,8 Billionen Dollar verfehlte jedoch trotz der Gewinne aus dem boomenden US-Technologiesektor zum zweiten Mal in Folge sein selbstgestecktes Ziel.
Das „Norges Bank Investment Management“ – so der offizielle Name des Fonds – verzeichnete 2024 einen Anstieg der Aktiengewinne um 18 %, wie laut Bloomberg aus der heutigen Meldung des Fonds hervorgeht. Nachdem der Wert der Immobilienbestände gesunken war, verfehlte der Fonds die Benchmark, an der er sich misst, um 45 Basispunkte, hieß es. „Insbesondere die amerikanischen Technologieaktien haben sich sehr gut entwickelt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Nicolai Tangen in der Erklärung.
In einem Interview mit Bloomberg TV, das letzte Woche auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos geführt wurde, betonte Tangen, wie wichtig ihm konträres Denken sei. Eine zweite Amtszeit von Präsident Donald Trump, die die Regulierung reduziert und das Wachstum vorantreibt, könnte US-Unternehmen Auftrieb geben, sagte er, obwohl Zölle und Beschränkungen des freien Arbeitsmarktes Inflationsrisiken bergen. Der Geschäftsführer äußerte sich auch besorgt über die hohe US-Staatsverschuldung.
Obwohl NBIM größtenteils ein Index-Tracker ist, der nach einem strengen Mandat investiert, das vom Finanzministerium in Norwegen überwacht wird, versucht er, seinen begrenzten Spielraum optimal zu nutzen. Er besitzt im Durchschnitt 1,5 % aller börsennotierten Unternehmen weltweit. Der Anfang der 1990er-Jahre gegründete NBIM hat die Aufgabe, langfristig zu denken und Norwegens Öl- und Gaseinnahmen im Ausland zu investieren. Mit einem Startkapital von etwa 300 Millionen US-Dollar ist der Fonds heute der weltweit größte Einzelaktionär, wobei der Großteil seines Kapitals in börsennotierten Aktien angelegt ist. Er misst sich an einem maßgeschneiderten Referenzwert, der auf dem FTSE Global All Cap Index für Aktien und den Bloomberg Barclays-Indizes für festverzinsliche Wertpapiere basiert.
Der Fonds erzielte mit seinen festverzinslichen Anlagen einen Gewinn von 1 %. Seine nicht börsennotierten Immobilienbestände fielen um 1 %, während die Rendite der nicht börsennotierten Infrastruktur für erneuerbare Energien um 10 % sank. Die norwegische Regierung zahlte 2024 402 Milliarden Kronen (35,6 Milliarden Dollar) in den Staatsfonds ein.
FMW/Bloomberg
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Moin, moin,
so kann es gehen mit einem Staatsfonds. In der BRD wäre der Fonds schon längst von Rot-Grün geplündert worden und in der Insolvenz.
Frage an das Auditorium, wieso kann die BRD nicht von guten Beispielen lernen? Wieso ist man hier bei uns lernresistent?
Fazit: Norwegens Staatsfonds klingt nach Hanseatischem Verständnis von Vermögensaufbau und Umgang mit selbigen.
Rechte würden sagen, dass Deutschland gar kein Vermögen haben soll. Es soll alles verschenken. In der Sache haben sie einen Punkt. Man denke nur an die deutlichen Aussagen von Fischer, „Hauptsache die Deutschen haben das Geld nicht“.
Allerdings richtet sich das nicht nur gegen die Deutschen, sondern gegen ganz Europa. Denn wer kein Kapitalvermögen hat, kann Krisen nur mit Schulden entgegen wirken. Und diese Möglichkeit ist begrenzt. Kommt Deutschland nicht aus der Krise (Linke leugnen, dass es eine gibt – „Krisenleugner“ sozusagen), scheitert die EU.
„…dass Deutschland gar kein Vermögen haben soll. Es soll alles verschenken…“
Ja, ja…„Gold gab ich für Eisen“…diesmal bitte nicht so blöd sein.
Wenn Norwegen auf die Idee kommt Gold zu kaufen, dann würde der Goldpreis exportieren.
Fazit, Deutschland würde fast Schuldenfrei sein.