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Nur eine „Durststrecke“? Deutsche Industrieproduktion bricht weiter ein

FMW-Redaktion

Nachdem die deutsche Industrieproduktion bereits im November überraschend gefallen war, zeigen die heute Morgen veröffentlichten Daten, dass die deutsche Konjunktur in schweres Fahrwasser zu geraten scheint. So fiel die Industrieproduktion im Dezember um 1,2% – Analysten hatten dagegen einen Anstieg von 0,5% erwartet. Damit beginnt offenkundig auch in Deutschland der globae Trend schwacher Zahlen aus dem produzierenden Gewerbe seine Spuren zu hinterlassen. So sind in den USA die Daten aus den produzierenden Sektor bereits seit Monaten auf Rezessionsniveau, der Einkaufsmanagerindizes ISM notiert seit Monaten unter der 50er-Marke, die die Grenze zwischen Expansion und Kontraktion markiert, die US-Industrieproduktion ist seit über einem Jahr rückläufig.

In Deutschland besonders betroffen ist die Industrie mit -1,2% und die Energieerzeugung mit einem Minus von 3%. Besser hält sich der Bausektor, der sich nur um 0,2% verringert hat im Dezember.

Im vierten Quartal gesamt ging die Produktion im produzierenden Gewerbe um 0,8% zurück, in der Industrie um 0,9%. Schwach entwiceln sich inbesondere die Sektoren Maschinenbau und Kfz. Aber auch Energieerzeugung im vierten Quartal rückläufig mit -2,9%, nur das Baugewerbe nimmt um 1,2% zu.

Das deutsche Wirtschaftsministerium übt sich derweil in Gabrielschem Zweckoptimismus:

„Zum Jahresende 2015 durchlief die Industrieproduktion eine Durststrecke.Angesichts der verbesserten Auftragseingänge im Jahresschlussquartal dürften die Unternehmen ihre Produktion zu Jahresbeginn wieder etwas ausweiten.“

„Es geht also bergauf“ – sprach die Maus, als sie im Maul der Katze die Treppe hochgetragen wurde..



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2 Kommentare

  1. Irgendwie passen die nach wie vor stabilen bis sogar „erfreulich“ genannten Arbeitsmarkt-Statistik-Daten überhaupt nicht dazu – und zu den weiteren im Ansatz zur Schwäche neigenden Wirtschaftsdaten.
    Und die Unternehmen suchen angeblich trotzdem händeringend immer noch mehr Arbeitnehmer.

    Die Personalabteilungen schlafen doch diesbezüglich nicht? Oder doch?

    1. @Gerd, der Arbeitsmarkt ist ein nachlaufender Indikator – sprich bevor die Unternehmen Mitarbeiter entlassen, müssen sie sich der Abkühlung erst vollumfänglich bewusst sein und ihre Zukunftserwartung herunterschrauben. So weit sind wir noch nicht, aber wohl auf dem Weg dorthin..

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