Nvidia crasht nachbörslich, nachdem das Unternehmen mitteilen musste, dass die Trump-Adminstration neuen Beschränkungen für den Export ihres H20-Chips nach China erlassen hat. Diese Änderung der Politik wird das Unternehmen Milliarden von Dollar kosten – betroffen ist eine Produktlinie von Nvidia, die ausdrücklich für die Einhaltung früherer Beschränkungen gegenüber dem Verkauf von Chips an China entwickelt wurde.
Nvidia crasht – Trump-Regierung verbietet Chip-Verkauf an China
Die Regierung teilte Nvidia am Montag mit, dass der H20 für den Export nach China „auf unbestimmte Zeit“ lizenzpflichtig sei, wie das Unternehmen am Dienstag in einem Zulassungsantrag mitteilte. Beamte sagten, dass die neuen Regeln Bedenken ausräumen, dass die betroffenen Produkte in einem Supercomputer in China verwendet oder dorthin umgeleitet werden könnten“, heißt es in dem Antrag.
Nvidia warnte, dass das Unternehmen im ersten Quartal des Geschäftsjahres etwa 5,5 Milliarden Dollar an Kosten für „Lagerbestände, Kaufverpflichtungen und damit verbundene Rückstellungen“ im Zusammenhang mit der H20-Linie ausweisen wird.
Die Aktien des Unternehmens fielen im späten Handel nach der Ankündigung um gut 6%. Advanced Micro Device, das mit Nvidia auf dem Markt für KI-Chips konkurriert, brach ebenfalls ein.
Ein Vertreter des Weißen Hauses reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
Nvidia und China: Rache für Boeing – oder länger geplant?
Bloomberg News berichtete im Januar, dass die Trump-Administration einen solchen Schritt in Erwägung zieht. Obwohl der H20 für die Entwicklung und den Betrieb von Software und Diensten für künstliche Intelligenz verwendet werden kann, handelt es sich um ein verkleinertes Produkt, das speziell dafür entwickelt wurde, nicht zu leistungsfähig zu sein.
Aber jetzt wird es auch als potenziell zu riskant angesehen, um es nach China zu exportieren, dem Hauptkonkurrenten der USA im Bereich der künstlichen Intelligenz und dem Hauptziel des wachsenden Handelskriegs von Präsident Donald Trump.
Nvidia hat argumentiert, dass eine weitere Verschärfung der Restriktionen Chinas Entschlossenheit, sich von der US-Technologie unabhängig zu machen, nur noch verstärken würde und dass das harte Durchgreifen amerikanische Unternehmen schwächen würde.
Die neuen Beschränkungen folgen auf einen Bericht des National Public Radio, wonach Trump von der Verfolgung der H20-Kontrollen Abstand genommen hat, wenn Nvidia im Gegenzug in KI-Rechenzentren investiert. Das Unternehmen hat gerade angekündigt, dass es in den nächsten vier Jahren in den USA KI-Infrastrukturen im Wert von bis zu 500 Mrd. USD aufbauen wird – eine Zahl, die bereits laufende Pläne einschließt.
Der Streit um die Beschränkung von Chipexporten dauert schon seit Jahren an. Die US-Behörden untersagten Nvidia und anderen KI-Chipherstellern erstmals im Oktober 2022 den Verkauf ihrer fortschrittlichsten Modelle nach China, weil sie befürchteten, dass die Technologie Peking einen militärischen Vorteil verschaffen könnte. Seitdem haben sich die Kontrollen in China ausgeweitet und umfassen nun eine immer größere Anzahl von Halbleiterherstellungswerkzeugen sowie eine breitere Palette von Prozessoren und Speicherchips mit hoher Bandbreite, die für KI-Anwendungen unerlässlich sind.
Die Biden-Administration hat nicht nur eine wachsende Zahl von Technologien erfasst, sondern auch den geografischen Geltungsbereich der KI-Chip-Maßnahmen ausgeweitet – zunächst auf etwa 40 Länder, von denen Beamte befürchteten, dass sie chinesischen Firmen eine Hintertür für den Zugang zu verbotenen Chips böten, und dann, in der letzten Woche von Präsident Joe Biden, auf die ganze Welt. Die Trump-Regierung hat angedeutet, dass sie diesen globalen Rahmen stärken und straffen will.
Die jüngsten Vorschriften für Nvidia sind ein Zeichen dafür, dass die Trump-Administration den Kurs der US-Regierung in Bezug auf die chinesische Technologieentwicklung verschärfen will. Es ist die näcchste Eskalationsstufe im Handelskrieg. Möglich ist auch, dass Trump damit auf das Embargo Pekings gegenüber Boeing reagiert.
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