Aktien

Nvidia, Tesla, Meta und Co: Mehr als 10 % Verlust heute früh

Nvida, Apple, Tesla, Meta: Mehrere der Big Tech-Aktien der Nasdaq fallen heute früh im deutschen Handel über 10 % in den Keller.

Grafik: user8818949-Freepik.com

Monatelang konnten die Tech-Aktien immer weiter steigen, Long-Investoren machten gerade mit Derivaten ein Vermögen. Jetzt sind die Shorties auf der richtigen Seite. Schlechtere Daten zur US-Konjunktur und Quartalszahlen, die extrem hohe Erwartungen nicht erfüllen konnten, sorgten schon letzte Woche für fallende Kurse. Aktienmärkte in Japan rutschen heute um 13 % in den Keller, und die Nasdaq-Top-Titel folgen. Heute früh sehen wir im deutschen Handel als Vorbote für den US-Handel heute Nachmittag: Nvidia fällt bei Tradegate um 12,7 %, Apple fällt um 10,1 %. Coinbase fällt wegen dem aktuellen Krypto-Sturz im deutschen Handel sogar um 18 %. Der S&P 500 Future notiert heute früh gegenüber Freitag Abend mit 2,6 % im Minus, beim Nasdaq-Future sind es -4,9 %.

Nvidia, Meta, Apple und Co: Gigantischer Absturz

Die Intel-Aktie, die sich am Freitag nach schlechten Quartalszahlen schon massiv zerlegte, fällt heute um weitere 6 %. Amazon fällt jetzt bei Tradegate um 9,8 %, Microsoft um 8,8 %. Tesla ist auch mit -10 % am Start. Alphabet fällt 9,6 % und Meta 10,3 %. Man darf also erwarten, dass es nach Japan heute auch im Nasdaq und damit auch im S&P 500 zu drastischen Kursverlusten kommen wird, angeführt durch den Nvidia-Absturz.

Der Dax ist in der Indikation der Frankfurter Börse heute früh bereits mit 3,75 % im Minus, der TecDax laut Tradegate mit mehr als 4 %. Was solche Abstürze gerade bei US-Techaktien verstärken dürfte? Viele Anleger sind stark gehebelt unterwegs, entweder über Derivate oder bei Aktien auf Kredit. Wenn es zu großen Verlusten kommt so wie letzte Woche, pulverisieren sich die Kontostände der Depots in Rekordzeit, und Broker wollen entweder frisches Cash sehen, oder sie schließen die Positionen zwangsweise. Dadurch werden Folgeverkäufe oft über Market-Orders ausgelöst, Hauptsache Positionen glattstellen.

Dadurch kann ein Lawineneffekt entstehen, der vor allem vorher gehypte Aktien in Rekordzeit in den Absturz führt. Genau das sehen wir aktuell vermutlich. Der Chart zeigt die Entwicklung der letzten Tage. Bis Donnerstag letzte Woche war noch alles halbwegs in Ordnung. Aber seitdem stürzt der Techmarkt (US100 CFD) bis jetzt 10 %, Nvidia sogar um 23,7 %. Apple verliert 12,8 % und Mega 15,6 %. In diesem Chart sind die Verluste im heutigen deutschen Handel bereits enthalten.

Chart zeigt Nvidia-Aktie und Nasdaq im Absturz der letzten Tage

KI-Chip verzögert sich aufgrund von Designfehlern

Die kommenden Chips für künstliche Intelligenz von Nvidia werden sich aufgrund von Designfehlern verzögern, so berichtete es am Samstag laut Bloomberg „The Information“ unter Berufung auf zwei nicht identifizierte Personen, die an der Produktion des Chips und der Serverhardware beteiligt sind. Die Chips könnten sich um drei Monate oder mehr verzögern, was sich auf Nvidias Kunden wie Meta Platforms, Google und Microsoft auswirken könnte.

Nvidia hat Microsoft diese Woche über eine Verzögerung informiert, die die fortschrittlichsten KI-Chipmodelle der Blackwell-Serie betrifft, so ein nicht identifizierter Microsoft-Mitarbeiter und eine weitere Person. Die Verzögerungen bedeuten, dass große Lieferungen nicht vor dem ersten Quartal 2025 zu erwarten sind, fügte The Information hinzu.

Ein Sprecher von Nvidia wollte sich dem Bericht zufolge nicht zu den Aussagen gegenüber Kunden über die Verzögerung äußern, sagte aber gegenüber The Information, dass die Produktion noch in diesem Jahr hochgefahren wird“. Microsoft, Google, Amazon Web Services und Meta lehnten es ab, sich gegenüber der Publikation zu äußern, während ein Sprecher von TSMC nicht auf eine Bitte um Stellungnahme reagierte.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Was mich wundert ist, dass Gold dabei recht stabil bleibt.
    Wurde das Papiergold schon für andere Stützungen verpulvert?
    UBS z. B. in den letzten 5 Tage über 15% gefallen.
    Gold müssten daher eigentlich um oder unter 2.000 Dollar stehen.
    Mal sehen was kommt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Zwei Dinge müssen zusammenkommen damit eine Blase platzt, erstens hohe Zinsen und zweitens hohe Kurse.

    Beides liegt heute vor.

    Genau wie damals bei den Blasen zur Jahrtausendwende und zur Finanzkrise.

    Das lag nicht vor zur Corana Krise, zur Fracking Krise, zur Eurokrise und so weiter…

    Wir hatten in der Bewertungsfrage vor kurzem noch den Faktor Vier im Vergleich zur Jahrtausendwende und den Faktor Acht im Vergleich zur Finanzkrise erreicht, was den S&P 500 betrifft…

    Beim Nasdaq 100 erreichten wir fast den Faktor 20 im Vergleich zur Finanzkrise und überschritten den Faktor 23 im Vergleich zum Dot Com Crash…

    Im Dow überschritten wir den Faktor Sechs im Vergleich zur Finanzkrise und den Faktor Drei im Vergleich zur Jahrtausendwende…

    Im Dax ein ähnliches Bild, hier lagen die Tiefpunkte bei den 2166 im Dot Com Crash und bei 3588 Indexpunkten in der Finanzkrise…

    Der Nikkei stieg von um die 7500 auf über 41 000….hauptsächlich angetrieben durch die lockere Geldpolitik, in Japan Abenomics genannt…

    Es lagen also in allen Sektoren Blasen vor….

    Ich bin selbst seit Jahren an der Börse aktiv dabei und habe so eine Vielzahl von Blasen noch nie erlebt….

    Wie weit es runter geht, wird ausschließlich von den Notenbanken abhängen…

    Gerecht bewertet wäre der Dax bei 5000 Punkten…der Dow bei 10500 und der Nasdaq 100 bei 2500 Punkten…

    Höchstwahrscheinlich werden die Notenbanken versuchen das Problem zu lösen…

    Mit dem Geld drucken im ungedecktem Papiergeldsystem…..

    Sie werden sehen das das wieder passiert…

    Wir haben noch immer keine freien Märkte mehr….

    Schafft die Notenbanken endlich ab, forderte schon 2010 Roland Leuschel…später übernahmen die Afd unter Bernd Lucke oder Marc Faber diese Forderungen gegenüber der Geldpolitik…

    Der Initialpunkt, der ursprüngliche Auslöser für die Gründung der Afd unter Bernd Lucke war das Jahr 2012…

    Damals im Vorfeld der Olympischen Spiele in London traff sich das Gremium unter Finanzinvestoren und Spekulanten in London…

    Whatever it takes wurde geboren….

    Der Rest ist Geschichte…

  3. KI-Blase platzt gerade. Die Milliardendefizite, die sich bei OpenAI akkumulieren, dürften auch nicht gerade für gute Stimmung sorgen. Da nützt es auch nichts, dass jeder den Kram benutzt. Endanwender sind für die großen Tech-Unternehmen keine Kunden, sie sollen nur auf Werbung klicken und sie anglotzen.

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