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Öl: Die Lage vor den Lagerbeständen

Es ist das konjunkturelle Highlight des heutigen Tages: die Lagerbestände für US-Öl um 16.30Uhr: die Ausgangslage..

FMW-Redaktion

Es ist das konjunkturelle Highlight des heutigen Tages: die Lagerbestände für US-Öl um 16.30Uhr (wir berichten wie immer zeitnah hier auf FMW!). Gestern sorgten die von API veröffentlichten Daten erst einmal für Ernüchterung bei den Öl-Bullen: die Betsände für Öl waren demnach um knapp 2,1 Millinen Barrel gestiegen. Für den Markt wichtig aber auch die Bestände für Benzin, die um knapp vier Millionen Barrel gefallen waren.

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Ein Fracking-Förderturm in den USA. Foto: Wikipedia / public domain

Ein weiterer Dämpfer gestern waren die Aussagen der Internationalen Energie Agentur (EIA), wonach die Öl-Produktion etwas weniger zurück gehe in 2016, als die EIA noch vor einem Monat prognostiziert hatte. Hinz kommen heute Gerüchte, dass Saudi-Arabien heute der OPEC melden werde, dass man im Juli den bisherigen Produktionsrekord brechen werde.

A propos OPEC: das Kartell, das für 40% der weltweiten Produktion von Öl steht, will im September zu einem Sondertreffen zusammen kommen. Ein Grund für dieses Treffen dürfte sein, dass der Ölmarkt nach den Kursverlusten der letzten Wochen wieder in einen Bärenmarkt (-20%) eingetreten ist. Dass die OPEC sich auf wirklich konktete Maßnahmen wird einigen können, muß jedoch als unwahrscheinlich gelten..

Für viele Öl-Firmen wird es nun bald wieder eng, wenn die Preise nicht nachhaltig steigen sollten. In 2017 müssen diese Firmen auslaufende Anleihen von ca. sieben Milliarden Dollar bedienen, im Jahr 2018 kommen dann weitere 21 Milliarden hinzu. Im Jahr 2021 sind es dann sogar knapp 29 Milliarden Dollar, die zurück gezahlt werden müssen aufgrund des Auslaufens der vor allem zwischen den Jahren 2011 bis 2015 ausgebenen Anleihen. Ca. 70% dieser Anleihen haben ein „Junk“-Rating, über 90% sind unterhalb von B1 geratet. In der Summe also Anleihen mit sehr begrenzter Hochachtung seitens der Ratingagenturen. Derzeit liegt die Ausfallreate bei 4,7%, das heißt fast jede 20.Anleihe wird nicht bedient. Im November, davon gehen Schätzungen aus, dürfte die Ausfallrate auf 5,1% steigen. Insgesamt sind in 2016 bislang fast die Hälfte aller Firmenpleiten in den USA Firmen aus dem Öl- und Gassektor.

Man wird also hoffen, dass die Daten um 16.30Uhr den Ölpreis wieder steigen lassen (Prognose: Rückgang der Öl-Lagerbstände von 1,5 Millionen Barrel) – sonst wird es immer enger für viele Firmen..



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