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Öl fällt auf 20 Dollar, sagt jetzt auch Morgan Stanley – Long-Kontrakte auf Mehrjahrestief

FMW-Redaktion

Nachdem Goldman Sachs bereits den Ölpreis auf 20 Dollar fallen sieht, schließt sich dieser EInschätzung nun auch Morgan Stanley an. Aber im Gegensatz zu Goldman Sachs sieht Morgan Stanley vorwiegend den starken Dollar als Grund für den weiteren Kollaps der Ölpreise, wie ein heute veröffentlichter Bericht der amerikanischen Investmentbank zeigt:

“Given the continued U.S. dollar appreciation, $20-$25 oil price scenarios are possible simply due to currency. The U.S. dollar and non-fundamental factors continue to drive oil prices.”

Sollte der Dollar weitere 5% steigen, dürfte der Ölpreis zwischen 10 und 25% weiter fallen, so Morgan Stanley. So habe das aktuelle Öl-Überangebot dafür gesorgt, dass der Ölpreis unter die 60-Dollar-Marke gefallen sei, aber in einer Preisspanne zwischen 35 und 55 Dollar sei nun vorwiegend der starke Dollar relevant.

Seit Jahresbeginn hat der Ölpreis bereits um 11% nachgegeben. Sollte der Dollar weiter aufwerten und der Yuan noch weitere 15% fallen, wird der Ölpreis deutlich unter die 30er-Marke fallen, prognostiziert Morgan Stanley. Dieser Effekt könnte durch den Fall anderer Währungen aus den Schellenländern noch verstärkt werden. Wichtiger also als die Fundamentaldaten zum Öl, die inzwischen bekannt und eingepreist seien, sei daher der Dollar – und darin unterscheide man sich in der Einschätzung von anderen Banken wie Goldman Sachs:

“Oil in the $20s is possible, but not for the reasons often cited. It’s not about deteriorating fundamentals.”

Unterdessen zeigen die am Freitag Abend veröffentlichten CFTC-Daten, dass die Zahl der Long-Kontrakte beim amerikanischen WTI-Öl um weitere 24% zurück gegangen sind im Verlauf der letzten Woche – und damit nun auf dem tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren liegen. Allerdings besteht nach wie vor ein Überhang von Öl-Long-Kontrakten von knapp 77.000 Kontrakten – der aktuelle Rückgang muß also aus kontraindikatorischer Sicht nicht heißen, dass das Tief beim Ölpreis nun erreicht ist. Vielmehr haben wohl vor allem Hedgefonds weiter bestehende Long-Kontrakte aufgelöst, das Potential für Short-Eindeckungen ist aufgrund des Überhangs der Longs also nicht zu erwarten. Auch charttechnisch sieht es wenig verheißungsvoll aus – das gilt für WTI ebenso wie für das WTI-Öl..

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