Der Ölpreis schafft es am heutigen Montag mit 62,04 Dollar im WTI-Öl das hohe Niveau von letzter Woche zu halten. Letzten Donnerstag sah man Höchstkurse von 63,77 Dollar. Schaut man auf das große Bild, dann sieht man im Chart (Kursverlauf seit November 2019), wie sich der Ölpreis wieder erholt hat auf das Niveau aus Januar 2020. Die aktuell laufende gigantische Rallye begann ab November 2020 bei Kursen um die 40 Dollar.
Große Ölpreis-Hausse
Bis jetzt konnte der Ölpreis immer weiter und weiter steigen. Vor allem die Impfstoff-Hoffnung und der damit verbundene Glaube an den Anstieg der globalen Konjunktur und mehr Öl-Nachfrage hat die Rallye befeuert. Massiv dabei geholfen haben die zuverlässigen Fördermengenkürzungen der OPEC und ihrer Partner. Seit Januar hilft die Sonderaktion von Saudi-Arabien. Am 5. Januar verkündete man ohne Absprache mit seinen Partnern, oben drauf nochmal 1 Million Barrels an Öl pro Tag weniger zu fördern in den Monaten Februar und März. Das war offenbar der entscheidende Auslöser für die Fortführung der Rallye. Am Markt wurde klar, dass der de facto Anführer der OPEC alles tun würde, um für Knappheit beim Öl zu sorgen, damit der Ölpreis weiter steigen kann.
Jetzt aber ist womöglich ein kritischer Punkt erreicht. Der Ölpreis ist so weit gestiegen, dass logischerweise die Begehrlichkeiten immer größer werden. Es ist eine zwingende Schlussfolgerung, dass zum Beispiel die privat agierenden und somit unabhängigen Fracker in den USA je mehr Öl fördern, desto größer die Profitabilität ist. Und je höher der Ölpreis, desto besser für sie. Aber auch zahlreiche Förderländer innerhalb der OPEC (zum Beispiel der Irak) dürften drängen, endlich mehr Öl verkaufen zu wollen.
OPEC-Tagung ab Mittwoch
Diese Woche Mittwoch und Donnerstag tagen die OPEC und ihre externen Partner wie Russland, um zu entscheiden, ob ab April wieder mehr Öl gefördert wird. Die zusätzliche Kürzung der Saudis galt ja auch nur bis Ende März. Von daher lautet die Wette so: Die OPEC wird voraussichtlich ab April mehr Öl auf den Weltmarkt bringen – nur wird sich bis dahin dank Impf-Erfolgen die globale Nachfrage nach Öl stark genug erholen? Kann der Nachfragezuwachs das wachsende Angebot absorbieren, und kann der Ölpreis das verkraften?
Laut Amena Bakr von Energy Intelligence sieht man für das 2. Quartal einen Nachfrageanstieg für Öl bei +1,4 Millionen Barrels pro Tag. Gleichzeitig hat der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate schon mal eine Zahl von 1,5 Millionen zusätzlichen Barrels an Fördermenge pro Tag in den Ring geworfen für den Monat April. Wie der Ölpreis auf so eine Verkündung am Mittwoch oder Donnerstag reagieren wird? Das ist die große Frage. Es könnte ein Game Changer sein, und der Ölpreis könnte absacken. Aber auf der anderen Seite sieht man ja auch, wie robust WTI und Brent seit Monaten ansteigen.
Now let’s have a look at the possible easing options Opec plus may discuss this week: the total supply to be distributed over April, May and June is around 2.3m bpd. So perhaps 1.4m in April, and the remainder divided between May and June. #OOTT #opec
— Amena Bakr (@Amena__Bakr) March 1, 2021
"Whether the market can absorb an additional 1.5 million b/d of OPEC supply come April will depend on the success of the vaccine rollout, and how that impacts demand recovery," Suhail al-Mazrouei the UAE’s energy minister told @gulf_intel #OOTT #opec
— Amena Bakr (@Amena__Bakr) February 28, 2021
Some form of cuts easing is highly expected from the opec plus group, the question is how, and the timeline #OOTT #opec
— Amena Bakr (@Amena__Bakr) February 28, 2021
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