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Ölpreis: Coronavirus, Russland, Saudi-Arabien und die US-Fracker

Der Ölpreis leidet weiterhin unter der globalen Coronavirus-Pandemie. In den letzten Monaten ist der Ölpreis 68% gefallen, wobei es hier und da zu einigen kleineren erfolglosen Versuchen kam, sich zu erholen. Neben der Coronaviru-Pandemie ist natürlich der anhaltende Öl-Krieg zwischen Russland und Saudi-Arabien Grund für den Abverkauf beim Ölpreis.

Da die Nachfrage kontinuierlich sinkt, erleben wir derzeit, wie sich die Lagertanks weltweit bis zum Rand mit Öl füllen – mit himmelhohen Lagerkosten. Und so wie es aussieht, wird der weltweite Ölmarkt in dieser ersten Jahreshälfte seine Lagerkapazität bei weitem übersteigen – um 200 Millionen Barrel! Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Produzenten ihre Produktion drastisch reduzieren müssen. Und die meisten Analysten sind sich einig, dass dies mittelfristig einen Aufschwung beim Ölpreis auslösen sollte.

Ölpreis: Erst weiter runter, dann geht es wieder aufwärts

Bisher ist der Ölpreis in diesem Monat um über 40% gesunken – er ist damit so niedrig wie seit 17 Jahren nicht mehr. Und nach Ansicht von Experten wird die Nachfrage nun noch weiter einbrechen, und zwar mit einer noch alarmierenderen Geschwindigkeit aufgrund der Auswirkungen des fast globalen „lockdowns“. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass der Ölpreis deutlich unter 20 Dollar pro Barrel fallen wird. Dieselben Experten sagen jedoch eine deutliche Erholung voraus, sobald die Welt wieder zur Normalität zurückkehrt. Der für das vierte Quartal 2020 prognostizierte Ölpreis soll laut Ölmarkt-Experten bereits wieder bei 40 Dollar liegen.

Was können Russland, Saudi-Arabien und die amerikanischen Fracking-Unternehmen nun tun? Wer hält länger einen so niedrigen Ölpreis aus? Russland scheint hier vergleichsweise gut aufgestellt zu sein, während Saudi-Arabien zwar auch sehr günstig Öl produzieren kann, jedoch einen sehr viel höheren Preis braucht, um weiter seine einheimische Bevölkerung alimentieren zu können. Die amerikanischen Fracking-Unternehmen sind dagegen häufig hoch verschuldet und arbeiten derzeit nicht rentabel. Sollte der Ölpreis länger so niedirg bleiben, droht den Frackern eine Pleitwelle. Und das wiederum würde bedeuten, dass dann mittelfristig weniger Öl auf den Markt kommt – bei sinkendem Angebot steigt dann wieder der Ölpreis!

David Jones, chief market strategist bei capital.com, erklärt in folgendem Video das Zusammenspiel zwischen funda,entalen Faktoren un dder charttechnischen Lage bei WTI-Öl:

Der Ölpreis dürfte erst einmal weiter fallen



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1 Kommentar

  1. Putin ist schlau, da die Amis meinten die Europäer dürften kein russisches Gas kaufen u.sie müssten es von Ihnen beziehen, drückt Putin die Energiepreise so tief bis sich der Transport aus Ametika nicht mehr lohnt.
    Recht hat er.Putin denkt in Langfristzeiteinheiten u.nicht in DOW Jones Punkten.Anscheinend ertragen die
    „Armen Russen“ die Tiefpreise eher als die Amis.

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