Märkte

Ölpreis, der US-Dollar und die Lage in der Coronakrise

Der Ölpreis hat zunächst negativ auf die Nachricht reragiert, dass der OPEC(+)-Gipfel vertagt worden ist – sich dann aber im weiteren Handelsverlauf wieder deutlich stabilisiert durch das „risk-on“-Sentiment zum Start der neuen Woche.

Die Handelswoche beginnt mit einer Aufwärtssprung der Aktienmärkte, die nun wieder hoffen, dass die Coronakrise doch schneller als befürchtet überwunden werden könne nach der Verlangsamung neuer Infizierungen und Todesfällen vor allem in New York.

Es steht außer Zweifel, dass die Aktienmärkte bereits schlechte Daten diskontiert haben. Der Verlust von Millionen von Arbeitsplätzen ist von besorgniserregendem Ausmaß. Die Frage aber ist, ob die US-Regierung mit ihren Maßnahmen die Lage im Griff behalten kann – oder nicht.

Konzentrieren wir uns auf den Dollar und den Ölpreis; Die von Trump in Umlauf gebrachten Gerüchte über eine mögliche Vereinbarung zwischen Saudi-Arabien und Russland über mögliche Produktionseinschränkungen hatten für eine fulminante Rally gesorgt. Vor dieser Rally stand der Ölpreis wegen fundamentaler Faktoren (viel Angebot und wenig Nachfrage) unter Druck, hinzu kam noch die Stärke des Dollars.

Um besser zu verstehen, warum der Dollar gegen alles andere gekauft wurde, muß man zwei Ebenen unterscheiden: endogene und externe Faktoren. Externe Faktoren sind vor allem die durch die Coronakrise ausgelösten Entheblungs-Prozesse. Endogene Faktoren sind potenzielle Probleme, die mit der Wirtschafts-Struktur eines Landes zusammen hängen. Wir beziehen uns bei endogenen Faktoren vor allem auf das Pfund und den australischen Dollar. Beim Pfund ist es der endogene Faktor Brexit, beim australischen Dollar seine enge Verbindung zur chinesischen Wirtschaft. Beide Währungen waren stark eingebrochen, zeigten aber mit der Erholung der Aktienmärkte eine kräftige Rally.

Ölpreis vor Neustart?

Der Ölpreis hat nach den Äußerungen von Trump eine immense Erholung gezeigt und versucht eine Rückkehr in den 30er-Bereich. Der für heute geplante Opec-Gipfel wurde verschoben, um den Förderstaaten die Möglichkeit zu geben, ein weiteres Abkommen zu formulieren, um weitere Produktionskürzungen von mindestens 10 Millionen Barrel bis zum zweiten Quartal dieses Jahres zu beschließen.

Das ist eine Kürzung, die – wenn sie wirklich erreicht wird – das physische Angebot an Rohöl an die aktuelle Nachfrage anpassen würde. Auch hierauf werden wir in den nächsten Tagen mit einer eingehenderen Betrachtung zurückkommen. Vorab ist wichtig für die Beurteilung der inneren Stärke oder Schwäche des Marktes, ob der Ölpreis schon in Erwartung dieser Produktionskürzung über die 30er-Marke springen kann – oder eben nicht.

Der Ölpreis ist derzeit extrem volatil - die Lager sind aber voll

 



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