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Ölpreis fällt – Gaza und Überangebot drücken südwärts

Der Ölpreis fällt weiter. Das globale Überangebot dank OPEC+ ist der Hauptfaktor. Der Israel-Hamas-Deal verstärkt die Preistendenz.

Ölpumpen
Foto: Atlascompany-Freepik.com

Der Ölpreis ist weiter im Abwärtstrend. In den letzten zwei Wochen fällt amerikanisches WTI-Öl von 66 Dollar bis jetzt auf knapp unter 60 Dollar. Der Chart zeigt den Kursverlauf bei WTI-Öl in den letzten drei Monaten. Man sieht immer wieder kurzes Aufflackern nach oben, aus verschiedenen Gründen. Aber letztlich scheint derzeit zu überwiegen, dass dem Markt klar wird, wie stark die OPEC+ seit Monaten die Fördermenge erhöht, und dass deswegen ein globales Überangebot an Öl aufgebaut wird. Dazu kommt aktuell noch der Deal zwischen Israel und der Hamas, weswegen die geopolitische Spannung im Nahen Osten abnimmt.

Chart zeigt den Kursverlauf im WTI-Ölpreis in den letzten drei Monaten

Ölpreis fällt – zwei bärische Faktoren

Israel genehmigte ein Rahmenabkommen, wonach die Hamas Geiseln im Austausch gegen Gefangene freilassen würde – ein wichtiger Schritt hin zu einem Friedensabkommen, um den blutigen Konflikt in Gaza zu beenden, der den Nahen Osten destabilisiert hat, so Bloomberg News. Weiter wird berichtet: Unterdessen steuern die Ölmärkte auf einen erheblichen Überschuss (Mehr Angebot an Öl als Nachfrage) zu, der durch steigende Fördermengen sowohl außerhalb als auch innerhalb der OPEC+-Allianz angeheizt wird, die sich am Wochenende darauf geeinigt hat, die Förderquoten anzuheben, um Marktanteile zurückzugewinnen (FMW: Das bedeutet Abwärtsdruck auf den Ölpreis). Die allgemeine Stimmung bleibt pessimistisch, obwohl es laut der Citigroup, die die Meinungen ihrer Kunden zusammengefasst hat, Diskrepanzen darüber gibt, wie düster die Aussichten für Rohöl sind.

„Wir steuern auf einen schwierigen Wochenabschluss unter 65 Dollar (Brent-Öl) zu, was wahrscheinlich die Aufmerksamkeit von Leerverkäufern auf sich ziehen wird”, sagte Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie bei der Saxo Bank. Er fügte hinzu, dass die Verluste durch das Friedensabkommen zwischen Israel und der Hamas verursacht werden.

Die Händler waren auch in Alarmbereitschaft, nachdem die USA Sanktionen gegen einen wichtigen Rohöl-Importterminal und eine private chinesische Raffinerie wegen ihrer Beteiligung am Handel mit iranischem Öl verhängt hatten. Dies ist die jüngste einer Reihe von Sanktionen in diesem Jahr, die sich gegen Unternehmen in dem asiatischen Land richten. Unabhängig davon hat China als Vergeltungsmaßnahme für ähnliche US-Maßnahmen Hafengebühren für amerikanische Schiffe eingeführt, was zu einem Anstieg der Frachtraten führen könnte.

Kommentar

FMW: Kleine Störgeräusche wie die neuen Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China flackern immer wieder mal auf. Sie ändern aber nichts am großen Bild, dem Überschuss an Öl, den die OPEC+ strukturell auf den Weltmarkt bringt. Der Ölpreis könnte daher weiter Schwäche zeigen.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Da sich der Ölpreis mittlerweile auch auf die Fracking-/Schieferölindustrie auswirkt, ein mögliches Thema im Rahmen der anstehenden Konsultationen zwischen dem 47. US-Präsidenten Donald John Trump und Kronprinz Mohammed bin Salman al-Saud in Washington D.C..

    1. Die Antizionisten innerhalb der Hamas kündigen im Zusammenhang mit palästinensischen Häftlingen an, ihren Kampf gegen die Israel Defence Forces I.D.F. fortsetzen zu wollen./Quelle: n-tv-Fernsehtext. Die Entwicklung des Ölpreises in diesem Zusammenhang bleibt abzuwarten.

  2. In welcher Rezession fällt den kein Ölpreis?

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