Der Ölpreis hatte gestern vermeintlich seinen Durchbruch nach oben geschafft. So hatten wir gestern diesen möglichen Durchbruch auch mit einem Fragezeichen versehen. Alles sah gut aus. Gestern früh einigten sich die 27 EU-Partner endgültig auf ihren 750 Milliarden Euro Wiederaufbaufonds und einen neuen gigantischen EU-Haushalt. Noch mehr Schulden, die in die Konjunktur-Rettung gepumpt werden. Somit bessere Konjunkturaussichten helfen auch immer der Öl-Nachfrage, was den Ölpreis von gestern früh an nach oben half, von 40,85 auf 42,39 Dollar in der Spitze bis 16 Uhr.
API-Daten verpassen Ölpreis Dämpfer
Dann aber kam der Markt etwas zurück, und bis 22 Uhr war der WTI-Ölpreis auf 41,90 Dollar gefallen. Um 22:30 Uhr wurden gestern Abend in den USA die privat ermittelten API-Daten zu den Öl-Lagerbeständen veröffentlicht. Im Wochenvergleich wurde ein Zuwachs von 7,5 Millionen Barrels vermeldet, bei Erwartungen von -2 Millionen Barrels. Diese Meldung brachte den Ölpreis schnell runter auf 41,45 Dollar, und aktuell notiert WTI-Öl noch tiefer bei 41,19 Dollar.
Heute Nachmittag weiterer Kursrutsch?
Wird der heutige Nachmittag zum Game Changer für den Ölpreis? Der folgende Chart zeigt mit einem Balken pro Woche die Veränderung in den staatlichen Lagerbeständen in den USA. Einen wochenlangen Abbau der Lager sieht man nicht, welcher eine spürbare Erholung nach der Coronakrise zeigen würde. Nein, es ist ein Auf und Ab bei den Lagerbeständen. Und wenn (wie es in den letzten Wochen der Fall war) die API-Daten eine verlässliche Vorschau darstellen, dann werden heute um 16:30 Uhr (wir werden dann umgehend berichten) die staatlichen Lagerbestände stark ansteigen. Zu viel Angebot auf dem Markt, oder zu wenig Nachfrage, oder beides. Das ist nicht gut für den Ölpreis, und er könnte heute Abend zügig weiter abrutschen.
source: tradingeconomics.com
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