Der Ölpreis zeigt sich überraschend robust. Letzte Woche sprachen wir bei den steigenden Kursen von der „Alles wird gut Rally“. Aber jetzt kann sich das amerikanische WTI-Öl seit Tagen rund um die Marke von 40 Dollar auf erhöhtem Niveau halten. Und das, wo doch die Corona-Neuinfektionen in den USA immer weiter ansteigen, und ansteigen, und ansteigen. Die Gefahr von neuen größeren Einschränkungen des Alltags besteht in den USA, und somit auch die Gefahr von weniger wirtschaftlicher Aktivität. Was automatisch dazu führen würde, dass weniger Öl nachgefragt werden würde.
Ölpreis ignoriert API-Daten
Aber gut, der Terminmarkt für Öl ignoriert dies derzeit, und der Ölpreis hält sich robust. Noch erstaunlicher ist dies, wenn man an die Veröffentlichung der Lagerdaten von gestern Abend denkt. Das American Petroleum Institute (API) verkündete gestern um 22:30 Uhr deutscher Zeit die von ihm errechneten Lagermengen für Öl in den USA. Beim Rohöl sollen die Lagerbestände im Wochenvergleich um 2 Millionen Barrels gestiegen sein, obwohl eine Veränderung von -3,7 Millionen Barrels erwartet wurde. Und was machte der Ölpreis? Rutscht er ab? Nein. Von 40,30 Dollar kurz vor den Daten ging es Nachts bis heute früh sogar noch leicht nach oben. Aktuell sehen wir WTI-Öl bei 40,44 Dollar.
EIA-Daten voraus
Heute um 16:30 Uhr folgen wie jede Woche nach den API-Daten die staatlich ermittelten Lagerbestände der Energy Information Administration (EIA) für die USA. Wird es wie von API gemeldet tatsächlich ein Anstieg der Lagerbestände, dann könnte der Ölpreis abrutschen. Bleibt der Abrutscher aus und der Markt hält sich bei 40 Dollar, wäre dies ein echtes, wirkliches Zeichen von Stärke. Nämlich der Stärke, die sagt: „Wir am Terminmarkt glauben an die weltweit stetige wirtschaftliche Erholung, und die Öl-Nachfrage wird immer weiter steigen, auch bei steigenden Corona-Zahlen“. By the way… am 15. Juli tagt das JMMC, ein Aufsichtsgremium der OPEC zum Kontrolle der Einhaltung der Fördermengenkürzungen. Dieses Datum könnte wieder mehr Schwung in den Ölmarkt bringen.
Im Chart sieht man den Verlauf im Ölpreis in den letzten zehn Tagen.
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