Der Ölpreis ist seit Freitag Mittag spürbar abgesackt. WTI-Öl notierte noch am Mittwoch bei 43 Dollar, und Freitag Abend nur noch bei 39,50 Dollar. Heute früh fiel der Ölpreis bis auf 38,57 Dollar, um sich bis jetzt ein wenig auf 39,01 Dollar zu erholen. Freitag und heute gab es jeweils einen Grund, warum der Markt negativ tendierte. Hier sprechen wir diese Gründe sowie die aktuelle Lage an.
Starker US-Dollar drückte am Freitag gegen Ölpreis
Letzte Woche konnte der US-Dollar immer mehr an Stärke gewinnen. Und alles was gegen den US-Dollar gehandelt wird, reagiert bei starken Bewegungen tendenziell dann auch stark in die Gegenrichtung. Im folgenden Chart sieht man seit Donnerstag den Verlauf des Dollar-Index in blau (Währungskorb des US-Dollar gegen andere Hauptwährungen), im Vergleich zum WTI-Ölpreis in rot-grün. Exakt zu dem Zeitpunkt, wo der US-Dollar (mittig im Chart) am Freitag plötzlich hochsprang, fing der Ölpreis an deutlich zu fallen. Und trotz des späteren Rückgangs im US-Dollar konnte der Preis für WTI nicht wieder ansteigen. Der Freitag stand für den Ölmarkt also eindeutig unter dem Einfluss des US-Dollar.
Saudis senken Preise für asiatische Kunden
Dann kam übers Wochenende die Info, dass Saudi-Arabien für seinen wichtigsten Absatzmarkt Asien für den Liefertermin Oktober die Preise gesenkt hat. Saudi Aramco senkte laut Berichten den Preis um 1,40 Dollar. Das ist der größte Preisnachlass seit einem halben Jahr. Dies kann man als Zeichen werten, dass Saudi-Arabien in wichtigen Abnehmerländern weiterhin eine spürbare Nachfrageschwäche sieht. Dies beeindruckt heute früh den Ölpreis nur ein klein wenig negativ, nachdem der Markt wie gesagt schon am Freitag kräftig gelitten hatte.
Aramco’s official selling price discounts for October still indicate demand is on the softer side…. #COVIDー19 #OOTT #Saudi_arabia #Aramco
— Amena Bakr (@Amena__Bakr) September 6, 2020
Two pieces of recent #crude data, the first a now irrelvant history lesson showing #China’s strong run of #oil imports continued in August, the other a price cut by #SaudiAramco for October cargoes. But is the cut is enough to boost flagging demand. #OOTT https://t.co/HH9SjDfRC7 pic.twitter.com/Q5rbIMi582
— Clyde Russell (@ClydeCommods) September 7, 2020
Sechs Wochen lang sinkende Lager in den USA
Auch wegen dem letzte Woche wütenden Sturm im Golf von Mexiko waren die Lager-Statistiken in den USA etwas durcheinander gekommen, und vom Markt weniger beachtet worden. Dennoch möchten wir hier und jetzt nochmal erwähnen, dass die Lagerbestände für Rohöl in den USA nun sechs Wochen nacheinander deutlich gefallen sind. Dies ist abseits der Tagesaktualität eher ein Zeichen, dass der Ölpreis bald wieder steigen könnte. Sicher ist das nicht, aber es könnte ein Hinweis sein, dass der derzeitige Absturz im Ölpreis möglicherweise keine große Trendumkehr gen Süden darstellt. Im folgenden Chart sehen wir den Verlauf im WTI-Ölpreis seit März. Der seit letzter Woche stattfindende Preissturz ist im großen Bild noch keine ernsthafte Korrektur. Auch könnte die Erkenntnis, dass die OPEC ihre Fördermengenkürzungen offenbar weiter konsequent durchhält, den Markt stützen.
The opec cuts are real and compliance is improving. Nigeria in August hit a compliance record of 130% according to our estimates. https://t.co/WeApBQDJou #OOTT #nigeria #opec
— Amena Bakr (@Amena__Bakr) September 6, 2020
Good morning ☀️ opec compliance is looking very good for August at 106% for the 10 Opec states. It’s worth noting that Iraq’s compliance was at 141% according to our preliminary estimates @energyintel https://t.co/WeApBQDJou #OOTT #ope
— Amena Bakr (@Amena__Bakr) September 6, 2020
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