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Ölpreis fällt spürbar – Doppelschlag China und IEA

Der aufflammende Handelskrieg lässt den Ölpreis seit Ende letzter Woche deutlich abstürzen. Jetzt kommt noch die IEA mit neuen Daten.

Ölpumpen
Ölpumpen. Foto: User20103355-Freepik.com

Der Ölpreis fällt spürbar. Im Chart sehen wir den Verlauf seit dem 18. September: Amerikanisches WTI-Öl fällt alleine seit letzter Woche Donnerstag von über 62 Dollar auf aktuell 58,19 Dollar. Dafür sind China-Sorgen und neue Meldungen über ein globales Überangebot an Öl verantwortlich.

Chart zeigt Ölpreis-Verlauf seit dem 18. September

Ölpreis fällt – der Handelskrieg ist wieder da

Letzte Woche Freitag drohte Donald Trump aus dem Nichts China mit massiven Zöllen von 100 %. Damit ist die Angst vor einer Eskalation im Handelskrieg sofort wieder da. Weniger Schiffsverkehr, weniger Wirtschaftstätigkeit – das würde weniger Ölverbrauch bedeuten. Deswegen begab sich der Ölpreis auf den Weg nach unten. Heute reagiert Peking mit einigen noch halbwegs zurückhaltenden, aber auch bereits drohenden Aussagen, dass die US-Regierung es nicht übertreiben soll (sinngemäß ausgedrückt). Die Aktienmärkte zeigen heute erneut Schwäche. Der Ölmarkt ist da noch klarer in seiner Angst.

IEA mit neuen Daten

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat heute um 10 Uhr ihren monatlichen Ölmarktbericht veröffentlicht, und verstärkt aktuell den Abwärtsdruck im Ölpreis. Aus dem Bericht geht hervor, dass die Erwartung für einen Rekord-Überschuss an Öl auf dem Weltmarkt für 2026 nochmal erhöht wird. Das weltweite Ölangebot wird in diesem Jahr laut IEA voraussichtlich um 3 Millionen Barrel pro Tag (mb/d) auf 106,1 mb/d und im nächsten Jahr um 2,4 mb/d steigen. Die Nicht-OPEC+ soll ihre Produktion um 1,6 mb/d bzw. 1,2 mb/d steigern, angeführt von den USA, Brasilien, Kanada, Guyana und Argentinien. Die OPEC+ soll ihre Produktion gemäß der aktuellen Produktionsvereinbarung um 1,4 mb/d im Jahr 2025 und um 1,2 mb/d im nächsten Jahr steigern. Für den Ölpreis bedeutet das: Die Aussicht auf noch mehr Öl auf dem Weltmarkt bei gleichzeitiger Befürchtung von nachlassender Öl-Nachfrage durch den Handelskrieg ist ein preisdrückendes Szenario, das aktuell am Markt eingepreist wird.



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1 Kommentar

  1. Im Zusammenhang mit der aktuellen Ausgangslage für die Fracking-/Schieferölindustrie müsste der 47. US-Präsident Donald John Trump eigentlich ein Interesse an entsprechenden Wirtschaftsbeziehungen mit China haben.

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