Märkte

Ölpreis fällt – weitere Schwäche droht – zwei „Schuldige“ identifiziert

Öl Pumpe vor Sonnenuntergang

Gestern titelten wir schon, dass ein weiterer Anstieg im Ölpreis in Gefahr sei. Dies liege an den API-Daten vom Dienstag, wo ein weiterer Anstieg der Öl-Lagerbestände in den USA angedeutet wurde. Und so kam es dann gestern um 16:30 Uhr auch. Die offizielle Lagerbestände stiegen um satte 5,7 Millionen Barrels. Dies deutet vor allem darauf hin, dass die konjunkturelle Erholung in den USA sich doch nicht so schnell vollzieht, wie es sich viele Beobachter wünschen würden. Deswegen scheint die Öl-Nachfrage noch nicht schnell genug anzusteigen, und von Raffinerien nicht abgenommenes Öl wandert in die Lagertanks. Der WTI-Ölpreis reagierte gestern ab 16:30 Uhr merkwürdigerweise überhaupt nicht negativ auf diese Info. Der Ölpreis hatte diesen Lageranstieg wohl bereits am Dienstag Abend nach den API-Daten verarbeitet.

Fed-Aussagen lassen Ölpreis fallen

Aber dann. Gestern Abend ab 20 Uhr gab es die Aussagen der Fed zur US-Konjunktur. Die waren deutlich düsterer als erwartet (hier die wichtigsten Punkte). Und so fielen die Aktienmärkte spürbar. Erwartete geringere wirtschaftliche Aktivität bedeutet auch immer weniger Öl-Nachfrage. Somit leidet seit gestern Abend auch der Ölpreis. Vor der Fed-Entscheidung war er merkwürdigerweise noch hoffnungsfroh angestiegen auf bis zu 39,26 Dollar. Ein paar Augenblicke nach der Fed-Verkündung ging es dann noch weiter rauf auf 39,88 Dollar. Aber als dann die PK der Fed begann ab 20:30 Uhr, wo die negativen Aussagen zur US-Konjunktur immer klarer wurden, fiel der Ölpreis. Der Rückfall hält seitdem bis heute früh an auf aktuell glatt 38 Dollar.

Neben den steigenden Lagerbeständen und den düsteren Fed-Aussagen nehmen jüngst auch die Infizierten-Zahlen zum Coronavirus in den USA wieder spürbar zu. Diese Angst scheinen einige Analysten aktuell schon zu erkennen. Schlägt diese Angst in breiter Front auf den Markt durch, könnte die Stimmung zunehmend negativ werden, was auch den Ölpreis weiter runterziehen könnte. Im Chart sehen wir den Verlauf im WTI-Ölpreis in den letzten 30 Tagen. Fällt der Markt noch etwas weiter, könnte der Aufwärtstrend erstmal unterbrochen sein. Lagerbestände und die Aussagen der Fed wirken aktuell doppelt negativ auf den Ölpreis.

Ölpreis im Verlauf der letzten 30 Tage



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