FMW-Redaktion
Gestern ein kurzes Aufatmen. Die Öl-Lagerbestände in den USA waren gefallen, der Ölpreis stieg ein paar Cent, ein paar Minuten lang. Da plötzlich stellten Trader wie auch die ALGOS (Computersysteme) fest, dass gleichzeitig die Öl-Fördermenge in den USA gestiegen war. Und ratz fatz rauschte der Ölpreis in den Keller, in einer Stunde von 47 auf 45 Dollar. Das zeigt, wie nervös der Ölbullen-Markt ist.
Roter Kasten: Seitwärts-Range im Öl seit Anfang September zwischen 47,50 und 44 Dollar.
Dabei zeichnet sich in der Tat die Trendwende in den USA ab, dass die Fördermenge nachhaltig sinkt. Und dann gestern die leicht gestiegene Fördermenge. Auch wenn dies nur ein kleiner Aufwärtsdip im Zuge einer großen Trendumkehr hin zu deutlich weniger Ölproduktion in den USA ist, zeigt der gestrige starke Absturz beim Ölpreis die Nervosität. Seit Anfang September pendelt der Ölpreis in einer Range von 3,5 Dollar auf und ab (roter Kasten oben). Jetzt sind wir am unteren Ende angeschlagen. Eine gefährliche Situation.
Wie der untere Chart zeigt, hat der Ölpreis seit Anfang 2015 drei Tiefs ausgebildet, stufenweise wie auf einer Treppe, immer ein bißchen tiefer. Wie wir schon mehrmals angemerkt haben: Charttechnisch ist nach unten Platz bis runter auf die 32 Dollar Preisniveau während der Lehman-Krise. Unterschreitet der Ölpreis (WTI) jetzt die 44 Dollar, kann das letzte Tief bei 38 wieder in Angriff genommen werden. Die Betonung liegt auf „Kann“, denn wir haben auch keine Glaskugel! Danach wäre wieder Platz für ein neues Tief auf dem Weg zu der Lehman 32-Dollar-Marke.
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