Märkte

Ölpreis gefallen – endlich Leben im Markt – drei Gründe

Beispielfoto für eine Ölpumpe

Zuletzt hatten wir gestern die elendig langweilige Seitwärtsrange besprochen, die seit dem 4. November den Ölpreis in einer relativ kleinen Range von bis zu 2 Dollar hin und her schwanken lässt. Zwar gab es ständig positive und negative Nachrichten. Aber es reichte nie aus um einen Trend auszulösen. Bis jetzt.

Ölpreis fällt unter die Range

Im folgenden Chart sehen wir den WTI-Ölpreis seit Freitag. Wir erinnern uns. Am Montag hatte eine CNBC-Reporterin Infos aus China veröffentlicht. Peking habe die Möglichkeit für einen Handelsdeal mit den USA quasi beerdigt. Man sehe keine großen Chancen, dass es wirklich funktioniert. Ein weiter laufender oder vielleicht sogar eskalierender Handelskrieg ist natürlich Gift für Aktienkurse und für den Ölpreis. Weniger wirtschaftliche Aktivität und Welthandel bedeuten weniger Nachfrage nach Öl. Und so fällt der Ölpreis seit Montag, was bis heute nachwirkt. Seit diesem Bericht vom Montag ist der Markt in einer Abwärtsbewegung. Seit gestern früh fällt WTI-Öl um 1,80 Dollar auf jetzt 55,10 Dollar.

WTI-Ölpreis Verlauf seit Freitag

Russland

Auch wurde bekannt, dass Russland offenbar nicht bereit ist seine Öl-Fördermenge noch stärker zu senken als bislang mit der OPEC vereinbart. Seit Monaten wird am Markt spekuliert oder besser gesagt gehofft, dass sich die OPEC und ihr wichtigster Partner Russland am 5. Dezember bei der offiziellen Sitzung in Wien darauf verständigen könnte, nicht nur erneut die Laufzeit der Kürzungen (insgesamt -1,8 Mio Barrels pro Tag) zu verlängern, sondern auch die Kürzungsmenge auszuweiten. Weniger Öl-Förderung würde dem Ölpreis nach oben helfen. Aber danach sieht es derzeit offenbar nicht aus, zumindest nicht von russischer Seite. Auch dieses Szenario wirkt derzeit negativ auf den Ölpreis.

API

Gestern Abend um 22:30 Uhr deutscher Zeit wurde von privaten Institut API in den USA der Rohöl-Lagerbestand veröffentlicht mit einem Wochenwert von +5,9 Millionen Barrels. Das ist weit mehr als erwartet (+1,5). Das wäre eine weitere deutliche Fortsetzung von immer voller werdenden Lagern, was ebenfalls Druck auf den Ölpreis ausübt. Ab 22:30 Uhr war der Ölpreis bis heute früh aber nicht weiter gefallen. Der Markt war ja vorher schon gut runter gekommen im gestrigen Tagesverlauf. Aber dennoch üben die API-Daten weiter Druck aus heute früh, und gerade in diesen Sekunden, wo ich diese Worte schreibe, fällt der Ölpreis um 30 Cents auf 54,80 Dollar. Um so wichtiger wird heute um 16:30 Uhr, ob die staatlich vermeldeten Lagerdaten in den USA diesen Zuwachs der Lager bestätigen. Es könnte ein negativer Trend im Ölpreis beginnen, mit dem man (aus Sicht von Tradern) endlich diesen negativen Langeweile-Seitwärtstrend richtig hinter sich lässt. Im Chart sieht man diese Phase, die vom 4. November bis gestern früh andauerte.

Ölpreis WTI seit dem 4. November



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