FMW-Redaktion
Der Ölpreis würde Richtung 20 Dollar runterlaufen. Das war die schockierende aber gleichzeitig eindrucksvolle Aussage von Goldman Sachs noch am 11. September. Zumindest würde sich Öl bis 2016 nicht signifikant erholen. Jetzt zieht Öl aber kräftig an und hat die 50 Dollar überschritten. Da muss Goldman schon aus Imagegründen dagegenhalten. Dieser Anstieg werde nicht lange anhalten, so Goldman heute.
Goldman-Analyst Jeffrey Currie schreibt der Grund für den Anstieg sei der Wechsel zurück in Risiko-Assets, verschärft durch immer noch große Short-Positionen (die gedreht werden). Dazu käme noch das Durchschreiten von technischen Niveaus. Dieses Szenario habe man schon mal Ende August gesehen – nachhaltig sei das nicht. Er verweist auf den Umstand, dass sich das fundamentale Umfeld (damit meint er das Überangebot an Öl) nicht geändert habe. Nachdem die Fracking-Euphorie mit ihren höheren Fördermengen den Ölpreis-Einbruch der letzten Monate zu verantworten habe, seien jetzt Produzenten außerhalb der USA dafür verantwortlich (er meint doch wohl nicht etwa die OPEC?).
Auch wir haben in den letzten Wochen mehrmals über das Überangebot an Öl geschrieben und dass aus technischer Sicht Abstürze Richtung 32 Dollar ( Niveau der Lehman-Krise) möglich sind, da bis dorthin alle Unterstützungsniveaus schon durchbrochen waren. Möglich ist das. Aber wo genau aktuell der wirklich realistische Ölpreis liegt, ist schwer festzustellen. 40, 45, 50 Dollar? Aber müssen es gleich 20 sein?
Der Ölpreis (WTI) seit Mitte August.
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