Märkte

Ölpreis: Gute Argumente für weiter steigenden Markt

Öl-Pumpe in der Wüste

Der Ölpreis kämpft zwar seit zwei Tagen mit der Marke von 53 Dollar (WTI-Öl). Aktuell sind es 52,62 Dollar. Aber die Lage wirkt doch halbwegs stabil mit Aufwärtstendenz. Vorgestern berichteten wir, dass offenbar sogar der Irak sich nun brav an seine Kürzungszusagen hält, was den Bemühungen der OPEC mehr Glaubwürdigkeit verleiht – was wiederum positiv für einen möglicherweise steigenden Ölpreis zu werten ist.

API-Daten geben Hoffnung für kurzfristig steigenden Ölpreis

Gestern Abend wurden die privat ermittelten API-Lagerbestände für Rohöl in den USA veröffentlicht mit einer Wochen-Veränderung von -5,3 Millionen Barrels (erwartet waren +0,6 Mio). Weniger volle Lagertanks bedeuten mehr Nachfrage nach Öl bei den Endverbrauchern, weniger Angebot der Produzenten, oder beides gleichzeitig. Auf jeden Fall ist dies tendenziell ein gutes Zeichen für den Ölpreis. Und die API-Daten sind stets ein Indikator für die einen Tag später anstehenden offiziellen staatlichen Daten aus den USA. Sie werden heute von der Energiebehörde EIA um 16:30 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht. Zeigen auch sie einen Rückgang der Lagerbestände, könnte der Ölpreis womöglich über die 53-Dollar-Marke steigen.

Joe Biden hilft den Öl-Bullen langfristig

Wir hatten in den letzten Tagen schon mehrmals über die Wahl von Joe Biden und die daraus möglicherweise resultierenden Auswirkungen auf den Ölpreis geschrieben. Joe Biden verbot per Dekret bereits den anstehenden Bau der Keystone XL Pipeline von Kanada nach Texas. Weitere Restriktionen für die Ölindustrie in den USA stehen an. Alles was die Angebotsseite für Öl einschränkt, ist logischerweise auf mittlere und lange Sicht gut für einen steigenden Ölpreis. Und nach und nach könnten die Trader geneigt sein dieses Szenario vorwegzunehmen. Dazu hat Eugen Weinberg von der Commerzbank heute einen sehr interessanten Kommentar verfasst. Zitat auszugsweise:

Doch scheint der Markt aktuell eher gewillt, positive Nachrichten aufzunehmen. Auch wirken die jüngsten Nachrichten aus den USA belastend für den US-Ölsektor und sind daher eher preisstützend. So erlitt die Dakota Access-Ölpipeline am Dienstag einen weiteren Rückschlag, als ein Richter die Entscheidung einer unteren Instanz bestätigte und einen Verstoß bei der Erteilung einer Schlüsselgenehmigung feststellte. Die Pipeline wird jedoch vorerst nicht stillgelegt. Deren Schicksal hängt womöglich auch vom neuen US-Präsidenten Biden ab, der bereits an seinem ersten Tag im Amt eine Schlüsselgenehmigung für die geplante Keystone XL-Pipeline gestrichen hat. Es wird außerdem erwartet, dass die Biden-Administration schon heute eine vorübergehende Aussetzung neuer Pachtverträge für Öl- und Gasexplorationen auf bundeseigenem Land und in Gewässern anordnen wird und dass fast ein Drittel dieser Flächen auch in den nächsten zehn Jahren unangetastet bleiben sollen. Stärkere Einschränkungen für die Exploration und den Transport sowie fehlende Unterstützung für die Öl- und Gasprojekte in den USA sprechen für eine langsamere Erholung der dortigen Produktion und daher eher für längerfristig höhere Preise.

Chart zeigt Ölpreis im Verlauf der letzten zehn Tage
Ölpreis im Verlauf der letzten zehn Tage.



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