Gold/Silber

Ölpreis-Hype: Jetzt abspringen? Goldpreis kann zulegen

Eine Öl-Pumpe in der Wüste

Bevor wir uns der Entwicklung im Goldpreis widmen, erst ein Blick auf Öl. Seit dem 1. Februar ist der Ölpreis (WTI) von unter 53 heute auf 58,59 Dollar im Hoch angestiegen – aktuell ist der Kurs etwas zurückgekommen auf 57,66 Dollar. Schaut man sich das große Bild an, dann wird deutlich: Öl hat die letzten Tage schon eine eindrucksvolle Strecke zurückgelegt. Im Chart sehen wir einen langfristigen Kursverlauf, nämlich seit Sommer 2018. Der seit Anfang 2020 gelaufene Absturz, der auch schon vor Corona begann, wurde inzwischen komplett wieder aufgeholt. Das bedeutet: Im aktuellen Ölpreis ist die Hoffnung auf die große Konjunkturerholung schon gut eingepreist. Also, ist es langsam an der Zeit Gewinne zu sichern, oder läuft die Rally weiter?

Chart zeigt Verlauf im Ölpreis seit Sommer 2018

Eugen Weinberg von der Commerzbank, der vielleicht beste Rohstoffexperte in Deutschland, sagt in seinem heutigen Kommentar über Öl, dass die für einen immer weiter steigenden Ölpreis anzuführenden Gründe allgemein bekannt seien (hier mehr dazu). Dazu zählt er (in Kurzform ausgedrückt) eine gute Förderdisziplin der OPEC+ und einen eher geringen Anstieg der Nicht-OPEC-Produktion auf der Angebotsseite, sowie eine gute Nachfrage Chinas, und die Erwartung einer starken Erholung der Nachfrage anderswo im Jahresverlauf – dies gebe dem Ölpreis Auftrieb. Er führt den jüngsten Preisanstieg in erster Linie auf Finanzmarktfaktoren wie den hohen Anlegeroptimismus und den erneut schwächeren US-Dollar zurück, und rechne mit einer Korrektur im Ölpreis. Dafür spreche auch, dass der Markt inzwischen deutlich überkauft ist, wie ein RSI von über 80 zeige, so Eugen Weinberg.

Goldpreis steigt

Und siehe da, nach einiger Zeit des Schwächelns kann der Goldpreis heute weiter zulegen. Gestern früh noch bei 1.810 Dollar, sehen wir aktuell einen Preis bei 1.844 Dollar. Der seit letztem Freitag fallende US-Dollar (sichtbar im Dollar-Index) hilft Gold etwas auf dem Weg nach oben. Aber auch die zuletzt spürbar gestiegene Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen, die gestern bis auf 1,20 Prozent klettern konnte, ist bis jetzt auf 1,15 Prozent gesunken. Im Chart sehen wir den Goldpreis-Verlauf in den letzten 30 Tagen.

Das plötzliche Loch von Anfang des Monats wurde aufgeholt. Dennoch scheint die richtige, gut laufende Hausse bei Gold noch zu fehlen. Braucht es einen Schub über 1.870 Dollar, dem Hochpunkt in diesem Chart, bis endlich eine größere Euphoriewelle losgetreten wird? Oder brauch es erst die große einfache runde Marke von 1.900 Dollar, bis die Trader Gold wieder lieben? Es ist natürlich reine Ansichtssache, und jeder Chartist kann sicherlich gute Gründe für andere Marken nennen.

Chart zeigt Goldpreis-Verlauf in den letzten 30 Tagen



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