Der Terminmarkt-Ölpreis war heute mächtig im Aufschwung, und kommt jetzt vom Tief etwas zurück. Seit gestern Mittag bei 73 Dollar stieg das amerikanische WTI-Öl bis heute Nachmittag auf 77,66 Dollar in der Spitze (aktuell 75,89 Dollar). Der Chart zeigt den Preisverlauf seit dem 20. Dezember. Im Fokus stehen aktuelle Russland-Sanktionen.
Ölpreis-Anstieg wegen US-Sanktionen
Es geht um verschärfte US-Sanktionen, die Rohöl-Lieferungen aus Russland behindern sollen. Bloomberg berichtet: Die umfassenden Sanktionen richten sich gegen zwei Firmen, die mehr als ein Viertel der russischen Ölexporte auf dem Seeweg abwickeln, sowie gegen wichtige Versicherer und eine riesige Tankerflotte. Der Ölpreis war bereits vor Bekanntwerden der Sanktionen angestiegen aufgrund eines Berichts, dass Raffinerien in Indien sich auf die Maßnahmen vorbereiten.
Der Markt hatte zwar mit weiteren Sanktionen gegen Russland gerechnet, doch der potenzielle Umfang der Beschränkungen war unklar, und die Ausrichtung auf eine große Anzahl von Tankern droht, Russlands Zugang zu Schiffen erheblich einzuschränken. Händler hatten sich auch auf härtere Sanktionen gegen iranisches Öl eingestellt, was den Markt, der bereits mit schwindenden US-Lagerbeständen konfrontiert ist, weiter belasten würde.
Die angespanntere fundamentale Lage hat zusammen mit dem kalten Wetter und den geringeren russischen Exporten auf dem Seeweg die jüngste Erholung im Ölpreis angekurbelt. Angesichts der zunehmend optimistischen Marktbedingungen „will hier niemand short gehen“, sagte Dennis Kissler, Senior Vice President für den Handel bei BOK Financial Securities.
Der Rohstoff-Experte Javier Blas schrieb vor wenigen Minuten, Öl habe heute aufgrund eines marktbewegenden Dokumentenlecks einen erheblichen „Insiderhandel“ erlebt. Seit ca. 7 Uhr GMT-Zeit kursiere eine vollständige Kopie des Dokuments des US-Finanzministeriums, in dem Ölsanktionen gegen Russland angekündigt werden (angeblich bis 15.30 Uhr GMT unter Embargo), weit verbreitet unter den Ölhandels-Desks.
Oil has seen significant ‚insider trading‘ today on the back of a market-moving document leak.
Since ~7am GMT, a full copy of the US Treasury document announcing oil sanctions on Russia (supposedly under embargo until 15.30 GMT) circulated widely among oil trading desks.#OOTT
— Javier Blas (@JavierBlas) January 10, 2025
Kommentar
FMW: Vorsicht! Jetzt hat der Ölpreis tagelang eine kräftige Rally hingelegt. Die Fallhöhe wird immer. Gewichtige Gründe für fallende Preise bestehen weiterhin, als da wären: Die immensen Produktionssteigerungen in den USA und anderen Ländern, der Drang vieler OPEC-Staaten auch mehr zu fördern, sowie die Nachfrageschwäche nach Öl in China.
FMW/Bloomberg
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Es spricht zumindest viel dafür, daß sich der designierte 47. US-Präsident Donald John Trump nach seiner Vereidigung am 20. Januar mit Staatspräsident Dr. Wladimir Putin trifft, um mit ihm den Russland-Ukraine-Konflikt zu erörtern. Vielleicht einigen sich beide darauf, daß die Krim, Lugansk und Donezk zur Russische Föderation gehören, verbunden mit einer Beendigung der Ölsanktionen gegen Russland, welche sicherlich einen sinkenden Ölpreis zur Folge hätten, was auch zur Agenda von Präsident Trump gehören würde.
Und Russland wird die Sanktionen nicht umgehen?
Der Ölpreis steigt, und Russland wird noch mehr am Öl verdienen.
Ich weiß, seit Jahren soll die russische Wirtschaft ruiniert werden, damit Russland den Krieg nicht gewinnen darf.
Laut Baerbock befindet sich Deutschland sogar im Krieg mit Russland.
Dabei kostet Deutschland (einschl. dem Verlust von den billigen Gasliferungen über Nordstream 1) den Waffenlieferungen und den Flüchtlingen aus der Ukraine schon hunderte von Milliarden Euro.
Plus der Überlastung der Sozialsysteme.
Und wer bezahlt den Wiederaufbau der Ukraine?
Es wird alles sehr, sehr teuer werden, und daher muss bei dem Bürger auch noch gespart werden.
Ich denke, bei den ärmsten der Armen wird angefangen.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut