Gold/Silber

Ölpreis im Aufwind, Goldpreis fällt – die aktuelle Lage

Eine Öl-Pumpe in der Wüste

Goldpreis und Ölpreis sind derzeit in Bewegung. Ökonomische Daten, Analystenmeinungen und Konjunkturhoffnungen sorgen derzeit für Aktivität bei den Händlern am Terminmarkt. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf die aktuelle Lage und die Gründe für die Kursausschläge.

Goldpreis fällt

Gold bewegte sich zwei Tage lang müde und gelangweilt um die Marke von 1.780 Dollar herum. Dann seit Dienstag kam Schwäche in den Markt, aber nur kurzzeitig. Heute sehen wir erneut Schwäche. Der Goldpreis fällt seit 14:30 Uhr von 1.780 Dollar auf 1.761 Dollar. Dies liegt an den um 14:30 Uhr veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA (hier die Details). Daten zum BIP und den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA brachten den Markt in Bewegung. Hinzu kommt, dass die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen die letzten beiden Tage von 1,57 Prozent auf 1,67 Prozent gestiegen ist. Das spürt man als Gold-Anleger. Denn das zinslose Gold wird automatisch unattraktiver, wenn Anleihen mehr Rendite abwerfen.

Ölpreis mit zu guter Laune?

War da nicht was vor Kurzem? Erst am Montag berichteten wir über die Tragödie in Indien. Hunderttausende Neuinfektionen pro Tag gibt es, die Lage ist mehr als dramatisch. Der Ölpreis schwächelte, weil dadurch die Öl-Nachfrage beeinträchtigt sein könnte. Aber jetzt wo zahlreiche Länder Hilfen schicken, soll die Krise gefühlt bald überwunden werden? So wirkt es jedenfalls, wenn man auf den Markt schaut. Der WTI-Ölpreis legt nämlich seit Dienstag einen durchgehenden Anstieg hin von 62 Dollar auf aktuell 65,13 Dollar.

Ist das zu viel Optimismus? Nun, die Analysten scheinen aktuell eher auf das Wiederhochfahren des normalen Lebens in den Industrienationen nach der Coronakrise zu schauen. CNBC fokussierte sich gestern zum Beispiel auf sinkende Lagerbestände für Destillate in den USA, und auf hoffnungsfrohe Aussagen von Goldman Sachs, wonach man in den nächsten sechs Monaten den größten Anstieg in der Öl-Nachfrage aller Zeiten sehen werde. In Goldman we trust? Nun ja, böse Zungen würden behaupten, dass die Top-Analysten bei Goldman in den letzten Jahren auch gerne mal daneben gelegen haben.

Aktuelle Berichte zeigen auch eine für den Ölpreis positive Meinung der Citigroup, wonach die weltweiten Lagerdaten für Öl darauf hindeuten, dass der gesamte Ölmarkt näher an einer Ausbalancierung zwischen Angebot und Nachfrage sei, als es die Gruppe namens OPEC+ annehme. Der Markt habe das meiste vom Lager-Überhang absorbiert. Also, ist der aktuelle Optimismus für Öl vielleicht gerechtfertigt? Schieben wir jetzt die Probleme in Indien bei Seite, und dann muss aber auch gut sein?

Chart zeigt Kursverlauf im Ölpreis seit Dezember 2020
Im Chart sehen wir den WTI-Ölpreis seit Dezember 2020.



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