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Ölpreis in Abwärtsstrudel – der Planet ist „überflutet“ mit Öl

Ölpumpe Beispielfoto

Noch vor einiger Zeit sah die Stimmung ganz anders aus. Beim stark steigenden Ölpreis von Oktober bis Dezember letzten Jahres hörte man viel von einer Entspannung im Handelskrieg, und dementsprechend mehr globaler Öl-Nachfrage, die entstehen könnte oder sollte. Dazu noch Spannungen im Nahen Osten und die Verknappung des Angebots durch die OPEC. Aber jetzt? Irgendwie scheinen diese Argumente entweder ganz weg zu sein, oder in irgendeiner Schublade unter einem Stapel versteckt zu werden (sinnbildlich gesprochen). Der Ölpreis fällt weiter! Warum?

Ölpreis fällt weiter dank einem überfluteten Planeten

Egal was da kommt, seit einiger Zeit hört man hier und da, dass ja so viel Öl im Umlauf sei, dass der Ölpreis ja nur fallen könne (vereinfacht und verkürzt ausgedrückt). Und ja, die Fracker in den USA fördern Öl wie wild. Laut Daten aus letzter Woche liegt die Öl-Fördermenge in den USA jetzt bei 13,0 Millionen Barrels pro Tag (Wahnsinn). Das ist gegenüber der Vorwoche mal wieder ein Plus von 100.000 Barrels pro Tag! Also, da kann kommen was will? Der Ölpreis steht unter dem Druck durch immer mehr Angebotsmenge?

Übers Wochenende konnte der Ölpreis ganz kurz ein klein wenig steigen, weil dank dem „bösen“ General Haftar in Libyen Häfen zur Öl-Verschiffung geschlossen wurden. Aber wie oft hat man das schon gehört in den letzten Jahren? Ständig hin und her mit der Öl-Förderung und Verschiffung in Libyen, dank des Bürgerkriegs. Unterm Strich konnten solche Ereignisse den Ölpreis immer nur ganz kurz beeinflussen – so auch dieses Mal. Der Abwärtsstrudel im Öl geht nun weiter. Der WTI-Ölpreis lag vor der Iran-Krise (Tötung von General Soleimani) am 2. Januar bei 61 Dollar. Das ist gut sichtbar im folgenden Chart, der 30 Tage zurückreicht.

Unterm Strich ist der Ölpreis seitdem um 3,30 Dollar auf aktuell 57,70 Dollar gefallen. Der Chart zeigt auch die aktuelle Abwärtstendenz. Auf den Punkt bringt die aktuelle Stimmungslage wohl sehr gut eine Aussage des Chefs der Internationalen Energie-Agentur (IEA). Laut aktuellen Berichten sagt er nämlich aktuell beim Weltwirtschaftsforum in Davos, dass die Welt mit Öl „überschwemmt“ werde. Das liege hauptsächlich an der Produktion in den USA. Also, weiter abwärts mit dem Ölpreis? Bilden Sie sich bitte Ihre eigene Meinung!

Morgen API-Daten, Donnerstag staatliche Lagerdaten

Aufgrund des gestrigen Feiertages verschieben die Amerikaner diese Woche all ihre Konjunkturdaten um einen Tag nach hinten. Die privat erhobenen API-Lagerbestände für Rohöl in den USA werden daher erst morgen Abend um 22:30 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht. Die staatlichen Lagerdaten kommen am Donnerstag um 17 Uhr deutscher Zeit. Dann gibt es auch die neuesten Zahlen zur Öl-Fördermenge. Also, Augen auf!

WTI Ölpreis im Verlauf der letzten 30 Tage



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