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Ölpreis: Jetzt spuckt wieder das Gespenst namens „Überangebot“

FMW-Redaktion

Nachdem Anfang Oktober die Hoffnung zunahm die OPEC könne sich wirklich auf niedrigere Fördermengen einigen und durch die Schließung vieler US-Förderanlagen würde das Angebot zurückgehen, hat sich die Stimmung in den letzten Tagen mehr und mehr gedreht. Nachdem am 13. Oktober die Internationale Energieagentur sagte der globale Ölmarkt sei nach wie vor überversorgt, gab es auch seitens der OPEC letzte Woche keine Signale für eine Fördermengen-Reduzierung. Bei einigen Zockern waren die Hoffnungen groß beim Treffen von OPEC und Nicht OPEC-Staaten letzte Woche würde es zu einem Kurswechsel kommen.

Jetzt schielt man auf den 4. Dezember. Erst dann findet das nächste turnusmäßige große OPEC-Treffen in Wien statt. Der übermächtige Block der Golf-Staaten wird (Stand heute) keiner Reduzierung der Fördermenge zustimmen. Umgestimmt könnte man nur durch sich selbst werden. Besonders beim wichtigsten OPEC-Mitglied Saudi-Arabien wird das dramatische Haushaltsdefizit immer offensichtlicher. Aber noch sitzt man auf genug Geldreserven und kann einen niedrigen Ölpreis ertragen.

Der Ölpreis jedenfalls stößt jetzt wieder an die untere Kante einer Seitwärtsrange von 44-47 Dollar (WTI-Kontrakt), in der er sich seit Anfang September bewegt. Am 6. Oktober gab es einmal den Ausbruch bis knapp über 50 Dollar, aber beim Öl kann man sich nie sicher sein. Seitdem ist die Euphorie verflogen, rasch ging es wieder abwärts Richtung aktuell 44 Dollar. Die letzten Male als man unten anstieß, hielt die 44. Diesmal wieder, oder werden nach einem Durchbrechen nach unten massenhaft Stopps unter der 44 ausgelöst? Ein heißer Ritt – hält die 44 nicht, kann der Ölpreis schnell Richtung des 38 Dollar-Tiefs aus August laufen.

In den nächsten Wochen bis 4. Dezember heißt es erstmal weiterhin: Mittwochs mit großen Augen auf US-Lagerbestände + Fördermenge blicken, das bewegt den Markt – und OPEC + IEA-Berichte im Auge behalten. Die große Veränderung im Ölpreis kann nur eintreten, wenn OPEC oder Nicht OPEC-Staaten (vor allem Russland) sich zu einer Fördermengen-Reduzierung entschließen, aber noch ist davon nichts zu hören.

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