Der Ölpreis leidet derzeit massiv unter zwei negativen Faktoren. Zum einen bringt die OPEC jetzt wieder mehr Öl auf den Markt. Mehr Angebot drückt die Preise! Und letzte Woche Mittwoch verkündete Donald Trump den großen globalen Zoll-Hammer, was die Märkte vermuten lässt, dass sich die globale wirtschaftliche Aktivität abschwächen dürfte, was weniger Nachfrage nach Öl bedeuten würde. Daher ist der europäische Brent-Ölpreis seit Mittwoch letzter Woche von 74,90 Dollar bis jetzt auf 64,03 Dollar gefallen, ein kräftiger Rutsch! Der Chart zeigt seit Mai 2024 den Kursverlauf im UK OIL CFD. Laut einer Worst Case-Prognose von Goldman Sachs könnte dieser Preis sogar auf 40 Dollar abrutschen!
Goldman: Ölpreis in extremem Szenario auf 40 Dollar
Goldman Sachs hatte gerade erst zwei mal innerhalb einer Woche seine Ölpreis-Prognose gesenkt. Jetzt sagt die Bank, dass Brent-Öl das Potenzial hat, unter „extremen“ Bedingungen unter 40 Dollar pro Barrel zu fallen, da der Handelskrieg aufflammt und das Angebot steigt. Dazu berichtet Bloomberg: „In einem extremeren und weniger wahrscheinlichen Szenario mit einer globalen Verlangsamung des BIP und einer vollständigen Rücknahme der OPEC+-Kürzungen, die das Angebot außerhalb der OPEC disziplinieren würden, schätzen wir, dass der Brent-Ölpreis Ende 2026 knapp unter 40 US-Dollar pro Barrel fallen würde“, so Analysten, darunter Yulia Grigsby, in einer Mitteilung vom 7. April. Diese Ansicht entspricht nicht dem aktuellen Basisszenario der Bank, das Brent im kommenden Dezember bei 55 US-Dollar sieht.
Der globale Ölmarkt wurde in den letzten Sitzungen erschüttert, als die Eskalation des Handelskrieges durch die Trump-Regierung sowie der Widerstand einiger anderer Volkswirtschaften, darunter China, die Rezessionsrisiken und den Gegenwind für den Energieverbrauch erhöhten. Gleichzeitig hat die OPEC+ eine Kehrtwende vollzogen und nach einer langen Phase der Angebotsverknappung mehr Barrel hinzugefügt als erwartet. Vor diesem Hintergrund haben Banken wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und Societe Generale ihre Basisprognosen für den Ölpreis gesenkt und auch weniger wahrscheinliche bärische und bullische Ergebnisse untersucht, wie es bei Rohstoffprognosen üblich ist, um eine Reihe von Szenarien unter verschiedenen Bedingungen zu ermitteln.
Unter der Annahme einer „typischen“ US-Rezession und der grundlegenden Erwartungen an das Angebot wurde Brent im Dezember dieses Jahres bei 58 US-Dollar pro Barrel und im selben Monat des nächsten Jahres bei 50 US-Dollar pro Barrel gesehen, so die Analysten von Goldman Sachs in der Notiz mit dem Titel „Wie tief könnte der Ölpreis fallen?“
Aktuelle Aussagen der Commerzbank
Der Commerzbank-Experte Carsten Fritsch schreibt aktuell zum Ölmarkt, dass der Ölpreis zu Beginn der neuen Handelswoche weiter unter Druck stand. Brent fiel zeitweise um mehr als 5% auf 62,5 USD je Barrel, das niedrigste Niveau seit vier Jahren. WTI rutschte bis auf 59 USD je Barrel ab. Seit der Verkündung der Zölle durch Trump ist der Ölpreis in der Spitze um mehr als 16% gefallen. Wichtigster Belastungsfaktor sind laut Carsten Fritsch die Sorgen vor einer durch den Handelskrieg ausgelösten weltweiten Rezession, was zu einer deutlichen Abschwächung der Nachfrage nach Öl führen würde. Insbesondere in China könnte der Ölverbrauch durch die besonders hohen Zölle nochmals schwächer ausfallen. Auch in den USA seien wegen der zu erwartenden Gegenmaßnahmen anderer Länder und der zollbedingt höheren Inflation negative Auswirkungen auf die Ölnachfrage zu erwarten, auch wenn die gesunkenen Ölpreise zu niedrigeren Benzinpreisen führen und damit für etwas Erleichterung sorgen könnten.
Saudi-Arabien hat die offiziellen Verkaufspreise für Abnehmer in Asien im Mai um 2,3 USD je Barrel gegenüber der Benchmark Oman/Dubai gesenkt und damit so stark wie zuletzt vor mehr als zwei Jahren. Das deutet laut Carsten Fritsch ebenfalls auf eine schwächere Ölnachfrage hin. Denn offenbar könne die ab Mai deutlich höhere Produktionsmenge nur mit kräftigeren Preisnachlässen veräußert werden.
FMW/Bloomberg
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OPEC+-Mitgliedsland Russische Föderation-Staatspräsident Dr. Wladimir Putin lehnt einen zu geringen Ölpreis ab. Und der 47. US-Präsident Donald John Trump hat ein Interesse an einem stabilen Ölpreis zugunsten der Schieferöl-/Frackingölindustrie. Somit könnte Präsident Trump zum Hörer greifen, und Staatspräsident Dr. Putin um eine geringere Öl-Allianz OPEC+-Ölfördermenge bitten. Zudem erwägt Donald Trump eine Reise zum OPEC+-Mitgliedsland Königreich Saudi-Arabien.
In Kürze finden Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran in Sachen JCPOA-Deal statt. Der frühere Außenminister Mohammed Dschawad Sarif ist lt. irna.ir zuversichtlich, was den Verlauf der genannten Verhandlungen betrifft. Im Falle einer entgültigen Einigung könnte der 47. US-Präsident Donald John Trump mittels eines vorläufigen Stopps seiner Agenda „Make Oil great again!“ Bohren, bohren, bohren den Beitrag des Iran zur globalen Ölversorgung kompensieren.
Wenn die USA die ersten Bomben auf den Iran werfen, dann geht es auch wieder mit den Ölpreis.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Wenn Goldmann Sachs als Konterindikator das sagt, dann wird es eher nicht so sein. Sehr tiefe Preise gibt es nur kurzfristig wenn wie bei Corona die Nachfrage wirklich fällt und die Derivate auf Öl kurzfristig Verwerfungen hervorrufen. ( Minuspreise bei Corona ) In einer normalen Rezession, die nicht über Nacht kommt und die Nachfrage nur leicht fallen lässt werden die OPEC Herren das Spiel schon im Griff haben.
Jetzt ist Gelegenheit mit gestuften Calls den Boden zu erwischen und bald Kasse zu machen.
Der Beweis ist da. Der Ölpreis korreliert mit Aktien und andern Spekulationsobjekten und hat eher wenig mit kleinen Nachfrageveränderungen zu tun.Die Papierlihändler bestimmen die Preise.
Meine Calls von gestern haben schon gut reagiert.