Märkte

Ölpreis mit dramatischem Anstieg – konkrete Embargo-Angst greift um sich

Öl-Bohrinsel

Der Ölpreis zeigt einen kräftigen Anstieg von Freitag Abend auf heute früh. WTI-Öl springt von 115 Dollar auf gut 125 Dollar heute Vormittag. Brent-Öl springt von Freitag Abend bei 117,97 Dollar auf aktuell 128,49 Dollar. Dabei sahen wir heute Nacht bereits viel höhere Kurse mit 138 Dollar im Brent und 129,90 Dollar im WTI. Historische Höchststände sah man im Jahr 2008 bei Brent und WTI auf Niveaus um die 147 Dollar. Für diese aktuelle Rally am heutigen Montag lässt sich ein spezifischer Grund identifizieren.

Gespräche über westliches Öl-Embargo gegen Russland lassen Ölpreis kräftig ansteigen

Der Westen redet im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine seit diesem Wochenende nun auch über ein Embargo von russischem Öl. Das wäre der Knaller! Riesige Öl-Mengen würden damit dem Weltmarkt (oder besser gesagt dem westlichen Ölmarkt) entzogen werden. Dass der Ölpreis schon aufgrund so eines drohenden Szenarios spürbar ansteigt, ist da nur logisch! Denn wenn Fördermengen aus Russland fehlen sollten, „kämpfen“ Brennstoff-Einkäufer um noch verfügbare Ressourcen von anderen Lieferanten – der Preis steigt.

Gut, derzeit gibt es zwar bereits eine gewisse Form von „Selbstsanktionierung“ unter europäischen Brennstoff-Einkäufern, die russisches Öl meiden. Aber wie Nachrichten vom Wochenende zeigen, hat der Ölkonzern Shell den gigantischen Rabatt im russischen Ölpreis (gut 20 Dollar günstiger als Brent) genutzt, und nun doch Öl in Russland eingekauft. Denn noch gelten die westlichen Sanktionen ja nicht für Brennstoffe aus Russland. Aber wenn ein richtiges Öl-Embargo gegen Russland doch kommen sollte…. der Ölpreis berücksichtigt dieses Szenario nun schon mal in gewissem Umfang. Aber wohin der Ölpreis dann noch klettern kann – wer kann das schon vorhersagen?

Aussagen aus den USA zum möglichen Öl-Embargo gegen Russland

US-Außenminister Antony Blinken sagte gestern, dass die USA als Reaktion auf Moskaus unprovozierte Invasion in der Ukraine ein Embargo für russische Ölimporte in Abstimmung mit den Verbündeten in Europa und bei der NATO erwägen würden. Laut aktuellen Berichten erklärte die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi in einem Schreiben an ihre demokratischen Kollegen, das US-Repräsentantenhaus prüfe „strenge Rechtsvorschriften“ für ein Verbot der Einfuhr von russischem Öl. Die Gesetzgebung würde „Russland weiter von der Weltwirtschaft isolieren“. „Unser Gesetzentwurf würde die Einfuhr von russischem Öl und Energieprodukten in die USA verbieten, die normalen Handelsbeziehungen mit Russland und Weißrussland aufheben und den ersten Schritt tun, um Russland den Zugang zur Welthandelsorganisation zu verwehren. Außerdem würden wir die Exekutive ermächtigen, Zölle auf russische Importe zu erheben“, sagte sie.

FMW-Kommentar: Macht Europa da mit bei einem möglichen Energie-Embargo gegen Russland, wäre die Auswirkung auf den Ölpreis und somit den Benzinpreis an den Tankstellen hierzulande wohl viel dramatischer als in den USA – denn Europa ist Importeur von Öl und Gas. Die USA importieren zwar noch auch aus Russland, aber in einem viel geringeren Ausmaß als wir Europäer. Die Amerikaner fördern selbst jede Menge Öl, und können die Fördermengen sicherlich noch ausweiten. Die Europäer würden einen deutlich höheren Preis für so ein Embargo zahlen.

Chart zeigt den Verlauf im Brent-Ölpreis als CFD seit dem Jahr 1996 TradingView Chart zeigt den Verlauf im Brent-Ölpreis als CFD seit dem Jahr 1996.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

1 Kommentar

  1. Die Grünen Hüpfer, die jetzt sogar Industriebetriebe zerstören wollen, sollten doch ersteinmal damit anfangen, dass sie Putin nicht auch noch dadurch unterstützen, indem sie ihr Kinderzimmer oder die Wohnung beheizen,
    degenerierte Lebensmittel und Getränke zu sich nehmen, deren Herstellung viel Energie verschlingt. Auch Demos auf der Straße kosten viel Energie, und auch teilweise Kleber, und die dadurch entstehenden Staus.
    Benzin kostet ja noch nicht einmal das, was die Grünen schon vor über 20 Jahren gefordert haben.
    Inflationsbereinigt wären das geschätzt etwa 4 Euro pro Liter.
    Ja, es wird teuer, und es war so gewollt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage