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Ölpreis-Rallye abgesagt – Indien-Drama überschattet Dollar-Schwäche

Öl-Pumpe in der Wüste

Was sich derzeit in Indien abspielt, kann man sich hierzulande wohl kaum vorstellen. Jetzt sind es 352.991 Corona-Neuinfektionen an einem Tag – ein weltweiter Rekordwert. Man kann bei den Bildern aus Indien wohl schon von einem Kollaps des Gesundheitssystems sprechen. So traurig es menschlich ist, aber wir schwenken jetzt rüber zur Wirtschaft. Was hat diese menschliche Tragödie mit dem Ölpreis zu tun? Ein Land mit weit mehr als 1 Milliarde Einwohnern, das so hart von einer Mutation des Coronavirus getroffen wird, dürfte vermutlich erst einmal deutlich weniger Nachfrage nach Öl haben, wenn die wirtschaftliche Aktivität im Land heruntergefahren wird.

Negativ für den Ölpreis

Weniger Nachfrage nach Öl bedeutet, dass das nun Stück für Stück steigende Öl-Angebot negativ gegen den Ölpreis drückt (die OPEC erhöht nun schrittweise die Fördermenge). Hinzu kommen noch die jüngsten Verlautbarungen der neuen US-Regierung unter Joe Biden. Zusammengefasst kann man es so ausdrücken: Die neue US-Regierung wird alles tun um erneuerbare Energien zu fördern. Also mehr Prämien für Elektroautos uvm? Auch das wäre langfristig schlecht für die Öl-Nachfrage in den USA, was auch aktuell die Laune der Öl-Bullen dämpft.

US-Dollar hilft derzeit nicht

Der US-Dollar, der sich grundsätzlich in einer negativen Korrelation mit dem Ölpreis befindet, kann derzeit keine Rettung für die Öl-Bullen bieten. Der US-Dollar fällt zwar immer weiter, aber der Ölpreis steigt nicht. Im Chart sehen wir seit dem 14. April, wie Ölpreis und US-Dollar beide fallen. Eigentlich müssten/könnten die Linien ohne die dramatische Lage in Indien gegensätzlich verlaufen. Der WTI-Ölpreis hat seit letztem Mittwoch mehr als 3 Dollar verloren auf aktuell 60,88 Dollar. Kurzfristig sollte man als Öl-Trader wirklich ganz genau darauf achten, wie sich die dramatische Lage in Indien weiter entwickelt.

Ölpreis und US-Dollar verlaufen parallel abwärts gerichtet



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1 Kommentar

  1. Ungehörter Prophet

    Also Indien und Japan haben riesige Pandemie Steigerungen.Haben viele Naivlinge geglaubt mit dem Durchimpfen eines kleinen Teils der reicheren Weltbevölkerung sei das Problem gelöst.
    Diese Kuh ist noch nicht vom Eis , im Gegenteil, ich sehe eine ganze Herde und die hungrigen Bären warten am Eisfeldrand auf ein riesiges Schlachtfest.

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