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Ölpreis-Reaktion nach dem „großen Deal“ im Oval Office

Ölpumpe Beispielbild - Ölpreis Anstieg erstmal gebremst

Der Ölpreis war seit Donnerstag um gut 2,50 Dollar gestiegen bis Freitag spät Abends. Dies lag grundsätzlich daran, dass der Markt Hoffnung hatte. Schon tagelang stieg generell die vorsichtige Hoffnung, dass die USA und China nun endlich den super tollen Mega-Handelsdeal hinbekommen, und dass endlich Ruhe einkehrt in Sachen Handelskrieg. Freitag Abend ab 21 Uhr deutscher Zeit war es dann so weit (wir berichteten).

Ölpreis reagiert auf den „großen Deal“

Donald Trump und sein chinesischer Gast Liu He empfingen die Journalisten im Weißen Haus, und es wurde über den „Deal“ berichtet. Letztlich wird es noch gut vier oder fünf Wochen dauern, bis eine Vereinbarung überhaupt schriftlich vorliegt, so Trump. Und in dieser Zeit kann ja bekanntlich viel passieren. Die Chinesen sollen 40-50 Milliarden Dollar zusätzlich an Agrarprodukten kaufen. Donald Trump konnte sich selbst gar nicht mehr bremsen, und erwähnte immer wieder die Summen in Sachen Agrar, und dass die Landwirte in den USA schon mal neues Land kaufen sollten, damit sie die große Nachfrage bewältigen können. Auch in anderen Sektoren sprach man von Einigung.

Aber im Großen und Ganzen blieben viele Fragen offen, und vieles bleibt ungewiss. Der große Wurf war das nicht. Und so fand der WTI-Ölpreis exakt um 21 Uhr deutscher Zeit am Freitag Abend seinen Hochpunkt bei 54,90 Dollar. Direkt danach folgten die Aussagen von Donald Trump im Oval Office. Dann die letzten Handelsminuten Freitag Abend und ab heute früh 0 Uhr ging es bergab im WTI-Ölpreis auf aktuell 54,08 Dollar. Also ein Verlust von 82 Cents. Somit preist der Markt die Grudstimmung ziemlich exakt ein. Unterm Strich ist man vorsichtig positiv gestimmt, weil die beiden Lager nicht im Streit auseinander gehen. Aber es fehlt eben der große Wurf, und unterm Strich fällt Öl ein klein wenig.

Iran-Tanker

Unterstützt wurde der Anstieg im Ölpreis am Freitag durch einen Angriff auf einen iranischen Öltanker vor der saudischen Küste. Nach aktuellen Berichten ist immer noch unklar, was ganz genau passiert ist. Aus diesem Vorfall kann etwas Größeres entstehen, oder auch gar nichts. Es hängt davon ab, was die Regierung in Teheran daraus macht.

China und sonstige Schwäche-Gründe?

Aktuelle chinesische Daten zeigen, dass chinesische Exporte Richtung USA von Januar-September im Jahresvergleich um 10,7% gefallen sind. Umgekehrt fallen chinesische Importe aus den USA um 26,4%. Das zeigt natürlich, wie stark sich der Handelskrieg auf das Handelsvolumen insgesamt auswirkt. Auch könnten weitere negative Daten und Nachrichten zur globalen Konjunktur den Ölpreis in dieser Woche wieder nach unten drücken. Den Bullen helfen könnten natürlich mögliche iranische Aussagen, dass die Saudis schuld sind an dem Tanker-Angriff. Auch könnten neue OPEC-Aussagen zu einer Mengen-Ausweitung der Fördermengenkürzung für Schwung nach oben sorgen (so wie letzte Woche geschehen). Für den Augenblick (Chart seit 13. September) konnte der wochenlange Abwärtstrend im Ölpreis gestoppt werden. Ist auf dem aktuellen Niveau eine Bodenbildung möglich? Eine schwierige Frage, denn es stehen sich weiterhin viele Gründe für Long und Short gegenüber.

Ölpreis Verlauf seit dem 13. September



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