Märkte

Ölpreis rutscht diese Woche weiter ab? Russland als Zünglein an der Waage

Ölpumpe Beispielfoto

Ist Russland das Zünglein an der Waage? In der Tat. Schon letzte Woche hätte der Ölpreis einen deutlichen Sprung nach oben machen können. Aber es blieb nur bei einem relativ kleinen Aufflackern nach oben, von unter 50 Dollar bis auf knapp über 52 Dollar im Verlauf der letzten Woche im WIT-Öl. Jetzt aktuell ist die kleine Euphorie wieder verflogen, und am Markt fragt man sich, ob man den Ölpreis nun weiter in den Keller schicken soll. Aktuell kämpft man um die 50 Dollar-Marke.

Russland bremst Erholung im Ölpreis aus?

Letzte Woche hatte ein technisches Gremium der OPEC empfohlen die tägliche Fördermenge um weitere 600.000 Barrels pro Tag zu kürzen, um dem Nachfragerückgang nach Öl aus China entgegenzuwirken, dank des Coronavirus. Aber Russland als entscheidender Partner der OPEC hat sich dem bisher verweigert. Und so fiel der Ölpreis am Freitag. Eine Einigung auf diese Kürzung hätte dem Ölpreis womöglich weiter nach oben geholfen, aber so ist erstmal Enttäuschung und Unsicherheit angesagt. Auch übers Wochenende blieb die Unsicherheit bestehen.

Gibt es Ende dieser Woche ein Meeting mit OPEC und Russland, wo endlich Klarheit geschaffen wird, ob gekürzt wird, wie stark, und ob Russland mit an Bord ist? Es gibt derzeit Berichte, wonach es im Februar gar kein vorzeitiges Treffen geben könnte. Das wäre negativ für den Ölpreis zu werten. Russland grübelt nach aktuellsten Berichten weiter vor sich hin, ob man nun mit kürzen soll, weil man offenbar nicht sicher ist, ob und wie stark sich der Coronavirus negativ auf die Nachfrageseite bei Öl auswirken wird.

Weiter abwärts?

Also, wird der Ölpreis diese Woche aufgrund dieser Unklarheit deutlich unter die 50 Dollar-Marke rauschen? Es scheint alles von dieser Einigung abzuhängen, wie stark eine mögliche Kürzung ausfällt, und ob Russland mit an Bord ist. Ein Anstieg im Ölpreis ist im Erfolgsfall denkbar, aber im Augenblick scheint nun mal auch weitere Schwäche möglich zu sein, weil die Unsicherheit vorherrscht! Laut Jasper Lawler von der London Capital Group ist die Stimmung auf dem Ölmarkt so mürrisch, dass eine Erholung (nach oben) überfällig ist. Aber es sei nicht klar, was der Auslöser sein kann, wenn Russland die OPEC+ von weiteren Förderkürzungen abhält. Laut Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank könnte die 50-Dollar-Unterstützung im WTI-Ölpreis wahrscheinlich dem Abwärtsdruck nachgeben, wenn die Unterstützung durch OPEC+ fehle. Die spekulativen Netto-Long-Positionen in WTI seien auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten gefallen, und es bestehe Spielraum für eine weitere Auflösung.

Ölpreis im Verlauf der letzten 30 Tage
WTI-Ölpreis im Verlauf der letzten 30 Tage.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage