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Ölpreis schwächelt – hier die vier aktuell bewegenden Themen

Beispielbild für Ölpumpe und Sonnenuntergang

Gestern war der Ölpreis gestiegen. Vom Tief am Montag bei 49,40 Dollar im WTI-Öl am Montag ging es bergauf bis auf 51,93 Dollar heute Nacht. Mit verantwortlich für diese kleine Euphorie war und ist, dass immer noch nicht klar ist, ob Russland sich der OPEC anschließen wird. Das Kartell will nämlich die Fördermenge für Öl noch weiter senken, um der aktuellen Nachfrageschwäche in China (dank des Coronavirus) entgegenzutreten. Die aktuelle Lage ist interessant. Mit aktuell 50,85 Dollar ist der Ölpreis seit heute Nacht wieder gut 1 Dollar zurückgekommen, aber mit Blick auf den Wochenverlauf nicht wirklich eingebrochen. Welche Faktoren spielen aktuell eine Rolle?

OPEC und IEA-Prognosen drücken gegen den Ölpreis

Geht es nach den aktuellen Prognosen von OPEC und Internationaler Energie-Agentur (IEA), dann dürfte der Ölpreis erstmal wenig Luft nach oben haben, sondern eher abwärts tendieren. Denn die OPEC senkte gestern ihre Prognose für die globale Nachfrage nach Öl, eben wegen dem Cornavirus in China. Und heute ganz frisch folgt die IEA, mit einer ebenfalls sinkenden Prognose für die Öl-Nachfrage. Die globale Öl-Nachfrage sei hart getroffen worden durch das Coronavirus, so die IEA. Im aktuellen Quartal solle sie um 435.000 Barrels pro Tag geringer ausfallen, und im Gesamtjahr um 365.000 Barrels pro Tag.

Öl-Lagerbestände

Gestern Nachmittag wurden die staatlich ermittelten Öl-Lagerbestände für die USA veröffentlicht. Nachdem sie in den beiden vorigen Wochen schon jeweils um mehr als 3 Millionen Barrels zulegen konnten, sind sie gestern um weitere 7,4 Millionen Barrels gestiegen, bei Erwartungen von +3 Millionen Barrels. Die Lager werden also voller. Das wird vermutlich an der Nachfrageschwäche in China liegen. Das zu viel produzierte Öl, das aktuell keine Abnehmer findet, verschwindet also erstmal in den Lagertanks. Und so erhöht die steigende Angebotsmenge für Öl den Druck auf den Ölpreis.

Coronavirus in China

Die Lage rund um den Coronavirus in China hat sich verschärft. Man weiß ja nie, ob und wie man den staatlichen Angaben in China vertrauen kann. Aber nachdem sich die Lage tagelang zu entspannen schien mit einem rückläufigen Wachstum der Neuinfektionen (weswegen die Aktienmärkte steigen konnten), ohhh Wunder… da vermelden die chinesischen Behörden heute früh einen riesigen Sprung an Neuinfektionen. 14.840 neu Infizierte an einem Tag, und das nur in der Hubei-Provinz. Sehen Sie dazu hier den heutigen sehr aufschlussreichen Kommentar von Markus Fugmann. Also, auf einmal kriegt der Kapitalmarkt wieder die Flatter, dass sich die Lage rund um den Coronavirus doch noch nicht entschärft hat. Aktienkurse fallen heute, und wohl vor allem dank dieser Meldung aus China ist auch der Ölpreis über Nacht bis jetzt abgesackt.

Ölpreis kann noch nicht richtig steigen oder fallen dank Russland

Seit mehreren Tagen schon schauen Öl-Trader gespannt auf Russland. Wie wir es die letzten Tage schon besprochen hatten, hängt der Markt auch heute in der Schwebe. Abgesehen von Hauptfaktor Coronavirus will der Markt (so formulieren wir es mal) endlich eine Info aus dem Kreml. Wird Russland sich der OPEC anschließen, so dass man gemeinsam wegen der Nachfrageschwäche aus China die Fördermenge bei Öl zusätzlich senken kann? Der Markt wartet auf dieses Signal, damit der Ölpreis weiter steigen kann. Die Frage ist nur: Stimmen die Russen zu, aber es gibt nur eine eher kleine Kürzung, könnte der Markt enttäuscht sein, und der Ölpreis weiter fallen? Die Info aus dem Kreml kann jederzeit kommen, oder auch erst in Tagen. Die plötzliche Reaktion im Ölpreis (nach oben oder nach unten) könnte dann schnell erfolgen.

Ölpreis WTI Verlauf im Chart seit dem 4. Februar
Verlauf im WTI-Ölpreis seit dem 4. Februar.



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