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Trump-Zölle und Saudis Ölpreis crasht 14 Dollar in 1 Woche auf 4-Jahrestief – 2 Faktoren

Der Ölpreis crasht 14 Dollar in einer Woche, ein 4-Jahrestief. Trump-Zölle und mehr OPEC-Öl als erwartet drücken die Preise.

Ölpumpe
Foto: User20103355-Freepik.com

Der Ölpreis fällt weiter kräftig ab, aktuell auf ein 4-Jahrestief! Amerikanisches WTI-Öl lag letzte Woche Mittwoch kurz vor der Verkündung der Trump-Zölle noch bei 72 Dollar, und gestern Abend noch über 61 Dollar. Heute Mittag sind es bereits 57,61 Dollar! Wir sehen also einen regelrechten Öl-Crash von mehr als 14 Dollar in weniger als einer Woche! Im Chart sehen wir den Kursverlauf der letzten drei Jahre.

Chart zeigt Ölpreis-Verlauf seit 2022

Ölpreis fällt durch Trump-Zölle

Der erste Grund für diesen Öl-Crash dürfte kein Geheimnis mehr sein. Donald Trump verkündete letzte Woche Mittwoch Abend seine massiven Zölle, die heute in Kraft getreten sind. Gegen China hat er insgesamt sogar 104 % Zoll verhängt, weil die Chinesen die „Frechheit“ besaßen, mit 34 % Gegenzoll zu antworten. Der Ölpreis reagiert so negativ, weil die Anleger einen deutlichen Rückgang im Welthandel und deutlich weniger wirtschaftliche Aktivität in Folge dieses massiven Handelskriegs erwarten, was die Nachfrage nach Öl senken dürfte.

Saudis „bestrafen“ mit mehr Ölangebot

Die erweiterte OPEC-Gruppe namens OPEC+ – an der Russland und andere teilnehmen – hatte am 3. April eine Fördermengenanhebung verkündet, die höher ausfiel als erwartet. Mehr Angebot an Öl auf dem Weltmarkt, das bedeutet einen fallenden Ölpreis. Aber wo liegt der Sinn in dieser Maßnahme, wenn die OPEC doch gerade sieht, wie Trumps Zollpolitik den Ölpreis fallen lässt? Denn schließlich wollen die Kartellmitglieder hohe Ölpreise sehen.

Der Bloomberg-Rohstoffexperte Javier Blas schrieb dazu jüngst: „Die Wirtschaft verlangsamt sich – und Saudi-Arabien erhöht die Ölproduktion, um den OPEC-Betrügern eine Lektion zu erteilen. Zynischen Energieinvestoren sei verziehen, wenn sie ein Déjà-vu erleben: Das gab es auch 1997, und es endete schlecht für die Preise.“

Was damit gemeint ist? Der de facto OPEC-Anführer Saudi-Arabien kämpft schon lange damit, dass viele Kartellmitglieder manchmal mehr Öl fördern als eigentlich abgesprochen. Die belastet seit Jahren den Ölpreis. Durch noch mehr Fördermenge, die man jetzt auf den Markt bringt, lässt man noch stärkere Preisstürze zu. Dies kann eine disziplinierende Wirkung auf bisher nicht disziplinierte OPEC-Mitglieder haben. Sie könnten bei viel zu niedrigen Verkaufspreisen zu der Erkenntnis gelangen, dass es im Sinne des Kartells doch besser wäre, wenn sich bei Absprachen zu Mengenreduzierungen alle Mitglieder konsequent daran halten, um höhere Marktpreise zustande zu bekommen.

Zölle sind das Hauptthema

Aber im Augenblick dürfte der Effekt der Trump-Zölle deutlich überwiegen beim Ölpreis-Absturz. Wenn in den nächsten Tagen und Wochen aber durch viele „Deals“ klar werden sollte, dass die Zölle nach und nach wieder abgebaut werden, kann so ein Preissturz auch schnell wieder rückgängig gemacht werden. Für den Augenblick jedenfalls läuft die massive Wette auf eine sinkende Nachfrage nach Öl durch die Verbraucher.



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2 Kommentare

  1. Der 47. US-Präsident Donald John Trump mit seiner lobenswerten Agenda „Make Oil great again!“ möchte mit dem OPEC+-Mitgliedsland Russische Föderation in Sachen Russland-Ukraine-Konflikt, mit dem OPEC+-Mitgliedsland Königreich Saudi-Arabien in Sachen Investitionen in den USA, sowie mit dem OPEC+-Mitgliedsland Islamische Republik Iran in Sachen JCPOA-Deal zusammenkommen.

  2. Und Heizöl bleibt immer noch über 90€/100Lt

    Warum?

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