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Ölpreis steigt dank maximaler US-Erpressung der Weltgemeinschaft

Der Ölpreis wurde in den letzten Wochen von drei Faktoren beeinflusst. Da wäre der ständige Fördermengenrückgang in Venezuela. Dann hat sich die OPEC jüngst auf mehr Förderung von ca 1 Million Barrels pro Tag geeinigt. Und dann gibt es immer wieder große Aufregung um die Aufkündigung des Iran-Atomabkommens durch die USA. Und genau dieser Themenkomplex ist es, welcher den Ölpreis aktuell wieder nach oben bringt.

Im Herbst treten die neuen Sanktionen gegen den Iran endgültig voll in Kraft. Die USA verbieten also den Öl-Import und sämtliche Geschäfte mit dem Iran. Aber normalerweise läuft es so, dass das sanktionierte Land dann Geschäfte mit anderen Ländern macht. Die USA gehen bei ihren Sanktionen (siehe Kuba) oft so vor, dass sie auch Drittländer und deren Unternehmen „bestrafen“, wenn sie mit dem sanktionierten Land Geschäfte machen.

USA mit brutalem Druck

Diese Praxis treiben die USA unter Donald Trump in Sachen Iran auf die Spitze. Das US-Außenministerium verkündet aktuell nicht nur das völlige Inkrafttreten der Iran-Sanktionen ab dem 4. November. Nein, man geht quasi auch den Schritt der maximalen Erpressung der Weltgemeinschaft. Man fordere alle anderen Länder auch dazu auf ab 4. November dem Iran kein Öl mehr abzukaufen. Wer dem „nicht Folge leiste“, gegen den würden die USA ebenfalls Sanktionen verhängen.

So führt sich eine maximal arrogante Regierung auf, möchte man sagen. Also würden die USA auch gegen EU, Indien, China etc Sanktionen verhängen? Wo soll so eine Spirale von Sanktionen und Zöllen letztlich für die USA enden? Das US-Außenministerium sagt auch, dass man nun Gespräche vor allem mit China, Indien und der Türkei führen werde. Es sei wichtig diese Länder davon zu überzeugen, dass auch sie kein Öl mehr aus dem Iran kaufen. Natürlich würde das Drängen der USA nicht überall auf Begeisterung stoßen.

Aber letztlich würden Import-Länder dem Drängen der USA folgen, weil ihnen die Beziehung zu den USA eben wichtiger sei. Klarer kann man es nicht zum Ausdruck bringen, dass man eine Art Erpresser-Haltung einnimmt. Auch wollen die USA in Kürze mit wichtigen Golfstaaten (wohl vor allem Saudi-Arabien) Gespräche führen. Man wolle sicherstellen, dass die anstehende Öl-Knappheit durch iranische Export-Ausfälle nicht zu einer tatsächlichen Knappheit am Weltmarkt führe.

Also will man, dass Saudis und Co mehr fördern. Aber die Reise können sich die US-Offiziellen eigentlich sparen. Denn wie schon gesagt – erst letzten Freitag hatte die OPEC beschlossen ca 1 Million Barrels pro Tag mehr zu fördern. Und alleine Saudi-Arabien betonte man habe Kapazitäten für eine kurzfristige Ausweitung von bis zu 2 Millionen Barrels pro Tag.

Ölpreis steigt deutlich

Im Chart sieht man den ersten Ölpreis-Anstieg nach der OPEC-Entscheidung. Wie wir schon beschrieben hatten, liegt es daran, dass der Terminmarkt wohl vorher dachte die Kürzung würde noch höher als 1 Million Barrels pro Tag ausfallen. Dann im Chart gut sichtbar folgt jetzt der zweite Push durch diesen massiven Druck der USA. Der Ölpreis (WTI) ist seit Freitag Mittag vor der OPEC-Sitzung bis jetzt gestiegen von 66 auf 70,78 Dollar.

Der WTI-Ölpreis seit dem 18. Juni
Der WTI-Ölpreis seit dem 18. Juni.



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1 Kommentar

  1. DROHUNGEN UND ERPRESSUNGEN WAREN SCHON IMMER DIE „DIPLOMATIE“ DER USA

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