Märkte

Ölpreis steigt – Iran soll laut Berichten gegen Israel vorgehen

Der Ölpreis holt seine Verluste vom Montag gerade wieder auf. Neue iranische Angriffe auf Israel stehen laut Berichten an.

Iran-Flagge vor Raffinerie im Iran. Foto: Ali Mohammadi/Bloomberg

Anfang der Woche war der Ölpreis am Terminmarkt um gut 5 % gefallen (siehe Chart) – denn der israelische Angriff auf den Iran fiel recht „mild“ aus in den Augen der Märkte. Man hoffte, damit würde die geopolitische Lage sich entspannen. Jetzt aber springt der Ölpreis wieder hoch. WTI-Öl steigt seit gestern Mittag von 69 Dollar bis jetzt auf 71,21 Dollar, die Verluste seit Wochenanfang sind fast wieder aufgeholt. Denn die Chancen steigen, dass der Iran wiederum Israel angreift.

Chart zeigt Ölpreis-Verlauf der letzten Tage

Der Ölpreis steigt nach einem Bericht, dass der Iran sich darauf vorbereiten könnte, Israel in den kommenden Tagen von irakischem Territorium aus anzugreifen, was die Aufmerksamkeit des Marktes wieder auf ein mögliches Aufflammen der Feindseligkeiten im Nahen Osten lenkte, so ein aktueller Bloomberg-Bericht. Der Iran plant einen Angriff durch von ihm unterstützte Milizen im Irak, der mit Drohnen und ballistischen Raketen durchgeführt werden soll, berichtete Axios unter Berufung auf zwei nicht namentlich genannte israelische Quellen.

Der Ölpreis stürzte zu Beginn der Woche nach einem begrenzten israelischen Angriff auf den Iran als Reaktion auf einen Raketenbeschuss am 1. Oktober ab, was dazu führte, dass sich eine Kriegsprämie schnell auflöste und der Fokus auf schwache Fundamentaldaten verlagerte. Standard Chartered Plc warnte jedoch, dass sich der Markt „zu schnell entspannt“ habe.

Die Entwicklungen im Laufe der Woche deuteten auf eine mögliche Entspannung der Feindseligkeiten im Nahen Osten hin, wobei Israel auch einen von den USA vorgelegten Vorschlag zur Beendigung des Konflikts im Libanon in Betracht zog. Dennoch erklärte das israelische Militär, dass die Nation „sehr hart“ zurückschlagen würde, sollte der Iran erneut angreifen.

„Der Markt kann Anzeichen für ein Wiederaufflammen der Spannungen im Nahen Osten nicht ignorieren, aber es ist inzwischen völlig klar, dass weder Israel noch der Iran bereitwillig etwas tun würden, das einen größeren Krieg riskieren könnte“, sagte Vandana Hari, Gründerin von Vanda Insights in Singapur.

Auf dem Ölmarkt stehen eine Reihe wichtiger Ereignisse an, die sich auf den Ölpreis auswirken könnten, von den US-Wahlen und einer Sitzung des obersten chinesischen Gesetzgebungsorgans nächste Woche bis hin zu einer bevorstehenden Entscheidung der OPEC+, die Produktion ab Dezember schrittweise wieder anzukurbeln.

Die Produktionstätigkeit in China hat sich laut einer privaten Umfrage im Oktober trotz einer einwöchigen Ferienzeit unerwartet erholt. Die Zahlen deuteten auf eine Stabilisierung hin, nachdem Peking Konjunkturmaßnahmen zur Stützung der Wirtschaft ergriffen hatte. Ein weiteres Zeichen für mehr Zuversicht ist der Anstieg der Immobilienverkäufe im letzten Monat, der erste Anstieg im Jahresvergleich seit 2024.

FMW/Bloomberg



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