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Ölpreis steigt zum Jahresstart spürbar an – Tanz auf dem Vulkan

Über die Feiertage steigt der Ölpreis bis jetzt spürbar an. Ein Tanz auf dem Vulkan. Denn es gibt gewichtige Gründe für fallende Preise.

Ölfass
Grafik: Rawf8.com-Freepik.com

Eigentlich gäbe es verdammt gute Gründe, dass der Ölpreis am Terminmarkt derzeit eher fallen sollte. China als Nachfrager schwächelt, die USA bringen immer mehr Öl auf den Weltmarkt, und Donald Trump fordert die Ausweitung der Ölproduktion. Und auch bei der OPEC ist nicht zu übersehen, dass man endlich gerne mehr Öl fördern würde. Aber man verschiebt zuletzt seine Mengenerhöhungen von Monat zu Monat nach hinten, weil ein globales Überangebot an Öl die Preise drücken könnte.

Ölpreis steigt – riskanter Anstieg

Umso erstaunlicher ist aktuell der Auftrieb im Ölpreis. WTI-Öl steigt von kurz vor Heiligabend bei unter 69 Dollar bis jetzt auf 73,60 Dollar. Ein enormer Anstieg! Aber erst am kommenden Montag dürfte am Terminmarkt die große Liquidität in den Markt zurückkehren, da auch heute noch viele Marktteilnehmer abwesend sein dürften. Und man darf bei jahrelanger Betrachtung des Ölmarkts auch erwähnen: Oft kommt es nach mehreren Tagen zu einer Trendumkehr, ohne neue Fakten zum Ölpreis. Das kann auch dieses Mal passieren. Eine Euphorie kann sich schnell wieder in Short-Wetten drehen, wenn bereits bekannte negative Faktoren in den Fokus der Betrachtet rücken!

Chart zeigt Ölpreis-Anstieg seit dem 20. Dezember

Sinkende US-Lagerbestände gleichen Chinas Probleme aus

Bloomberg meldet zum aktuell steigenden Ölpreis: Der Ölpreis schwankte nahe dem höchsten Stand seit fast drei Monaten, da Händler einen Rückgang der US-Rohöllagerbestände gegen die Sorgen über eine schwächelnde Wirtschaft in China abwägten. Schrumpfende US-Rohöllagerbestände und neue Käufe von quantitativen Fonds befeuerten eine viertägige Rallye, die den internationalen Referenzwert Brent über wichtige technische Marken hievte.

Die Aussichten für 2025 bleiben jedoch ungewiss, da ein Überangebot erwartet wird, die Produktion der OPEC+-Staaten, die stillgelegt wurde, möglicherweise wieder aufgenommen wird und die Nachfrage des Hauptimporteurs China schwach ist. Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus Ende dieses Monats erhöht die Unvorhersehbarkeit für die globalen Märkte zusätzlich.

Ein positives Zeichen für den Ölpreis ist, dass einige Barrel aus dem Nahen Osten in den letzten Tagen an Wert gewonnen haben, da eine Mischung aus robuster Raffinerienachfrage und Unterbrechung der Lieferungen aus dem Iran und Russland durch Sanktionen die regionalen Werte auf ein seltenes Premium zum globalen Brent-Benchmark gebracht hat. „Der Ölpreis ist derzeit um einige Dollar unterbewertet“, sagte Daan Struyven, Leiter der Rohstoffforschung bei Goldman Sachs, in einem Bloomberg-Fernsehinterview. “Die weltweite Energienachfrage wird weiterhin sehr stark steigen.“

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Die Investmentbanking-Analysten von Goldman Sachs verfügen über entsprechende Kompetenz in Sachen Entwicklung der Ölindustrie. Interessant daher die Feststellung der Goldmänner, daß der Ölpreis zur Zeit um einige Dollar unterbewertet sei. Und im Zusammenhang mit der Prognose über die Energienachfrage könnten Erdölanbieter eventuell das Finanzprodukt Rohstoffsicherungsgeschäft nutzen.

  2. Die Öl- Pessimisten sollten nicht vergessen,dass die strategischen Reserven vor den Wahlen heruntergefahren wurden um die Inflation zu schönen. Diese Reserven müssen wieder gefüllt werden.Ich glaube nicht, dass Öl mittel- und längerfristig billiger wird. Baumwolle wird jetzt auch noch durch Plastik ersetzt. Die befürchteten Ölfördersteigerungen von Trump sind nicht stichhaltig.Neue Ölinvestitionen haben mehrere Jahre Vorlauf und sind böse. Die Investoren wollen kurzfristig reich werden. Bitcoin Mining ist da interessante ? Ich habe auch beim letzten negativen Kommentar am Tief wieder Call -Optionen gekauft und es klappt auch diesmal wieder. Warum sollte jemand in reale riskante Ölförderung investieren wenn man mit Futures und Optionen ohne Risiko gewinnen kann?

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