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Ölpreis mit tagelangem Anstieg inklusive Unterbrechung – hier die Erklärung

Ölpumpe vor Sonnenuntergang - Beispielfoto

Der Ölpreis ist seit Ende letzter Woche in einem Aufwärtstrend. Aber halt. Gestern wurde diese schöne tagelange Euphorie plötzlich unterbrochen. Schauen wir dazu zunächst auf den folgenden Chart. Hier sieht man den WTI-Ölpreis seit Dienstag Abend. Gestern ab genau 16:30 Uhr wurde der Aufwärtstrend abrupt beendet, und WTI-Öl fiel von 57,63 auf bis zu 56,10 Dollar bis 19 Uhr gestern Abend.

WTI Ölpreis seit Dienstag Abend

US-Lagerbestände unterbrechen Aufwärtstrend im Ölpreis

Schuld an der Unterbrechung der Euphorie waren die US-Lagerbestände für Rohöl. Nachdem die API-Daten Dienstag Abend mit +4,3 Millionen Barrels schon einen Hinweis gaben, wurden dann gestern um 16:30 Uhr die staatlich ermittelten Lagerbestände in den USA mit +7,9 Millionen Barrels veröffentlicht. Somit gibt es seit acht Wochen (!) einen kräftigen Aufwärtstrend bei den Lagern – er wurde vor drei Wochen nur einmal durch einen kleinen Rückgang unterbrochen. In der folgenden Grafik repräsentiert ein Balken eine Woche. Vollere Lager für Öl bedeuten entweder zu viel Angebot, oder zu wenig Nachfrage, oder beides gleichzeitig. Das drückt natürlich auf den Ölpreis.


source: tradingeconomics.com

Optimismus im Handelskrieg

Aber seit Ende letzter Woche gibt es eine grundlegende Tendenz des Optimismus im Handelskrieg zwischen den USA und China. Immer wieder gab es kleine Gerüchte und Aussagen, welche Aktienkurse und auch den Ölpreis zum Steigen brachten. Auch aktuell steht der Optimismus im Handelskrieg klar im Fokus. Und auch heute gibt es erneut positive Zeichen aus China. Siehe da, Aktien und Öl steigen seit heute früh wieder. Der folgende Chart zeigt den Verlauf im WTI-Ölpreis seit dem 29. Oktober. Gut sieht man den Aufwärtstrend seit letztem Freitag von 54,20 auf jetzt glatt 57 Dollar. Das ist wie gesagt der aktuelle Stand der Dinge.

Und so sehr man einem Öl-Bullen die steigenden Kurse gönnen möchte. Man vergesse bitte nie, wie sprunghaft und wankelmütig Donald Trump sein kann. Er erwartet von allen alles. Alle im Ausland haben aus seiner Sicht die USA jahrelang ausgebeutet, was in großen Handelsbilanzdefiziten für die USA resultierte. Trump erwartet maximale Zugeständnisse aller anderen in Richtung seiner Forderungen. Man weiß nie, ob es letztendlich wirklich zu einer Einigung im Handelskrieg kommt. Momentan verziehen sich die Wolken. Aber ob es letztlich ein Gewitter oder Sonnenschein gibt, das ist noch nicht entschieden. Und so kann der Ölpreis auch schnell wieder abstürzen.

Ölpreis WTI seit dem 28. Oktober



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