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Ölpreis vor Absturz? Demokraten drängen Biden zum Anzapfen der Reserve

Öl-Pumpe

Mit aktuell 79,63 Dollar fällt WTI-Öl unter das Tief vom Freitag und auch auf den tiefsten Stand seit dem 5. November. Könnte der Ölpreis in Kürze kräftig absacken? Möglich wäre das. Schon letzte Woche sprachen wir die große Unsicherheit, die sich heute deutlich verschärft hat. Hohe Benzinpreise mögen die Amerikaner überhaupt nicht. Und der hohe Ölpreis treibt die Inflation in den USA insgesamt nach oben, denn er pusht nicht nur den Benzinpreis, sondern auch unzählige weitere Produkte und Dienstleistungen indirekt.

Ölpreis auf wackligen Füßen wegen zunehmender Angst vor Öl-Reserve der USA

Die Inflation in den USA hat letzte Woche 6,2 Prozent erreicht, mehr als erwartet! Der Ölpreis ist der wichtigste Faktor. Und der ist von US-Präsident Joe Biden über nur eine Maßnahme konkret beeinflussbar, nämlich über die strategische Öl-Reserve der USA. Zapft man sie an und bringt zusätzliche Angebotsmenge auf den Markt, sollte das eigentlich den Ölpreis senken. Aber wie genau der Markt auf seine Nachricht reagieren würde und in welchem Umfang, ist vorher nie klar.

Joe Biden jedenfalls könnte diese Öl-Reserve der USA anzapfen. Letzte Woche waren es Gerüchte, die auch auf Andeutungen aus seinem Umfeld beruhten. Nun wird der Druck auf ihn konkreter. Gestern sagte der für New York im US-Senat sitzende Demokrat Charles Schumer, der zugleich aus Mehrheitsführer im Senat ist, dass Joe Biden die strategische Öl-Reserve der USA nutzen solle um die Benzinpreise in den USA noch vor der Ferienzeit zu senken.

Laut „The Hill“ sagte er, dass man eine sofortige Erleichterung an der Zapfsäule brauche, und der Ort, an dem man suchen müsse, sei die strategische Erdölreserve, sagte Schumer gestern auf einer Pressekonferenz. Keine Branche werde verschont. Aber Benzin sei das Schlimmste von allen, so Schumer über die anhaltenden Unterbrechungen der Versorgungsketten. „Lassen Sie uns den Benzinpreis sofort senken“, so seine Worte. Wenn Schumer das sagt, hat es Gewicht. US-Energieministerin Jennifer Granholm sagte, dass sie die Nutzung der Öl-Reserve in Erwägung zieht. Dies sei eines der Instrumente, die zur Verfügung stünden, und man werde es sicherlich in Betracht ziehen.

Keine Hilfe von der OPEC

Der Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate sieht aktuell keinen Grund für eine stärkere Ausweitung der Angebotsseite, da der Ölmarkt Anfang nächsten Jahres in ein Angebotsüberschuss drehen soll. Auch ist er der Meinung, dass der aktuell hohe Ölpreis die Nachfrage nach Öl nicht negativ beeinträchtigen wird. Von Seiten der OPEC ist derzeit also keine Hilfe zu erwarten, wenn es darum geht durch mehr Angebotsmenge den Ölpreis zum Sinken zu bringen.

Chart zeigt Kursverlauf im WTI-Ölpreis in den letzten 3 Monaten Chart zeigt Kursverlauf im WTI-Ölpreis in den letzten 3 Monaten.



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4 Kommentare

  1. Mir fällt auf, dass das Wort „Absturz“ bei FMW sehr inflationär verwendet wird. Egal, um welche Assetklasse es sich hierbei handelt. Abstürzen wird hier gar nichts, höchstens weiter konsolidieren, bis es den nächsten Schub Richtung 100 geben wird.

    Absturz im Zusammenhang gerade im Hinblick des Öl´s ist vorsichtig formuliert „Schwachsinn“.

  2. Der Euphoriker der nur eine Richtung kennt, sieht also eher 100Dollar beim Öl als 60 Dollar. Wenn er meint,die Manipulatoren die Alles machen um die Börsen zu halten, würden einen noch höheren Ölpreis zulassen, so zeugt dies von Unkenntnis wirtschaftlicher Zusammenhänge.Der gleiche Irrtum ist,dass Nullzinsen für die Börsen immer gut sein müssen.Die Enteignung / Umverteilung der halben Bevölkerung wird auch bald negative Auswirkungen haben.Herr Kummerfeld hat Recht, hohe Ölpreise sind der grösste Wirtschaftskiller und würden dem ganzen Notenbanken-Experiment widersprechen.
    Leider gibt es Wenige ,die die Ölkrise 1973 erlebt haben, macht Nichts, die Meisten haben ja auch schon die Krise vor 10Jahren vergessen.
    Herr Zimmermann/ Frau ,ihre immergleichen Sprüche sind sogar hyperinflationär, ich habe schon lange gehofft,dass sie transitory sind.

    1. Ich weis nur, dass ich mit meinen Einschätzungen bis jetzt richtig lag und mir solche Einlassungen wie hier nur ein müdes Lächeln abringen. Da nehme ich gerne hin, wenn das inflationär ist. Peinlich wird es nur, wenn etwas inflationär verwendet wird und es die ganze Zeit nicht eintritt. Nur ein kleiner Denkanstoss.

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